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Rasenmaehroboter Test

(Bandsperre)
(1. Ordnung, Bandpass und Bandsperre)
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=== 1. Ordnung, Bandpass und Bandsperre ===
 
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[[Bild:Bandpass-Schaltung.gif|thumb|Die Schaltung für einen Bandpassfilter]]
 
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Bei diesen Arten von Filtern ist die Berechnung einen Tacken komplizierter. Im Grunde haben diese Filter eine obere und eine untere Grenzfrequenz, so dass verschieden große Frequenzbereiche beeinflusst werden können.
 
Bei diesen Arten von Filtern ist die Berechnung einen Tacken komplizierter. Im Grunde haben diese Filter eine obere und eine untere Grenzfrequenz, so dass verschieden große Frequenzbereiche beeinflusst werden können.
Am einfachsten ist es dann, zwei einzelne Filter zu dimensionieren, nämlich einen Hochpass und einen Tiefpass und diese dann zu einem Filter zusammenzufassen.
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Am einfachsten ist es dann, zwei einzelne Filter zu dimensionieren, nämlich einen Hochpass und einen Tiefpass und diese dann zu einem Filter zusammenzufassen. Aufgrund von Resonanz ü.ä. entspricht der entstehende Frequenzgang nicht dem, der entstehen würde, wenn man einfach die Dämpfungen der beiden Filter zusammenrechnet. Solange der Filter ein ganzes Frequenzband durchlassen soll, macht dies aber in den seltensten Fällen einen Unterschied. Wenn aber nur eine Frequenz durchgelassen werden soll, unterscheidet dich der Frequenzgang stark von dem der Einzelnen Filter. Es gibt dann eine Resonanzfrequenz, bei der die Dämpfung extrem gering wird. Wenn man sich von der Resonanzfrequenz wegbewegt, steigt die Dämpfung erst sehr schnell an, und geht schließlich in einen Abfall um 20dB / Dekade (das ist eine Verzehnfachung der Frequenz) über.<br>
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Ein Problem gibt es aber dabei: Wenn die Abweichungen der Bauteile zu groß sind (und Kondensatoren sowie Spulen haben nunmal meistens sehr große Toleranzen), wird die Frequenz möglicherweise nicht getroffen, und der Filter macht nicht das was er soll. Abhilfe schafft entweder die Verwendeung von Bauteilen mit geringen Toleranzen (teuer!) oder eine Vergrößerung des Frequenzbandes, das durchgelassen werden soll. Letzteres ist in den meisten Fällen die bessere Lösung.<br>
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Das gleiche gilt übrigens bei Bandsperren!
  
 
[[Bild:bandpass-Ergebnis.gif|thumb|Das Ergebnis der Berechnung: Die Grenzfrequenzen stimmen mit den erwarteten mit ausreichender Genauigkeit überein.]]
 
[[Bild:bandpass-Ergebnis.gif|thumb|Das Ergebnis der Berechnung: Die Grenzfrequenzen stimmen mit den erwarteten mit ausreichender Genauigkeit überein.]]
Ein Beispiel: Wir brauchen einen Bandpass, der das hörbare Frequenzband von 20 Hertz bis 20 Kilohertz durchlässt. Diese Frequenzen sollten dann zugleich die Grenzfrequenzen des Filters sein. Wir berechnen dann einen Hochpassfilter, um Frequenzen unter 20 Hertz zu sperren, und einen Tiefpass, der Frequenzen über 20 Kilohertz sperren würde. Da ein Lastwiderstand, ein Breitbandlautsprecher mit einer Impedanz von 8 Ohm, gegeben ist, benutzen wir die oberen Aufbauten aus der obigen Grafik. Wir erhalten für die Induktivität <math>L \approx 63\mu H</math> und für den Kondensator <math>C \approx 1000\mu F</math>.
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Ein Beispiel zur Berechnung: Nehmen wir an, wir brauchen einen Bandpass, der das hörbare Frequenzband von 20 Hertz bis 20 Kilohertz durchlässt. Diese Frequenzen sollten dann zugleich die Grenzfrequenzen des Filters sein. Wir berechnen dann einen Hochpassfilter, um Frequenzen unter 20 Hertz zu sperren, und einen Tiefpass, der Frequenzen über 20 Kilohertz sperren würde. Da ein Lastwiderstand, ein Breitbandlautsprecher mit einer Impedanz von 8 Ohm, gegeben ist, benutzen wir die oberen Aufbauten aus der obigen Grafik. Wir erhalten für die Induktivität <math>L \approx 63\mu H</math> und für den Kondensator <math>C \approx 1000\mu F</math>.
  
 
Die Schaltung wird in dem Bild oben rechts gezeigt, die beiden Filter werden sozusagen hintereinandergeschaltet.<br>
 
Die Schaltung wird in dem Bild oben rechts gezeigt, die beiden Filter werden sozusagen hintereinandergeschaltet.<br>
 
Das Ergebnis ist in dem Bild darunter dargestellt: Die Grenzfrequenzen liegen mit ausreichender Genauigkeit bei den erwarteten Frequenzen von 20 Hertz und 20 Kilohertz.
 
Das Ergebnis ist in dem Bild darunter dargestellt: Die Grenzfrequenzen liegen mit ausreichender Genauigkeit bei den erwarteten Frequenzen von 20 Hertz und 20 Kilohertz.
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[[Bild:Bandsperre-Schaltung.gif|thumb|Die Schaltung für eine Bandsperre]]
 
[[Bild:Bandsperre-Schaltung.gif|thumb|Die Schaltung für eine Bandsperre]]
Bei einer Bandsperre verfährt man fast genauso. Man berechnet einen Tiefpassfilter für die untere Grenzfrequenz und einen Hochpassfilter für die obere Grenzfrequenz. Die Frequenzanteile, die dann zwischen den Grenzfrequezen liegen, werden mehr oder weniger stark gesperrt, je nachdem, wie weit sie von den Grenzfrequezen entfernt sind. In der geometrischen Mitte der beiden Frequenzen tritt eine Resonanz auf, die Sperrwirkung des Filters ist dann fast unendlich groß.
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Bei einer Bandsperre verfährt man fast genauso. Man berechnet einen Tiefpassfilter für die untere Grenzfrequenz und einen Hochpassfilter für die obere Grenzfrequenz. Die Frequenzanteile, die dann zwischen den Grenzfrequezen liegen, werden mehr oder weniger stark gesperrt, je nachdem, wie weit sie von den Grenzfrequezen entfernt sind. In der geometrischen Mitte der beiden Frequenzen tritt eine Resonanz auf, die Sperrwirkung des Filters ist dann fast unendlich groß.  
  
 
Bei einer Bandsperre werden die beiden frequenzabhängigen Bauteile parallel geschaltet. Die Schaltung sieht dann so aus wie in der nebenstehenden Abbildung.
 
Bei einer Bandsperre werden die beiden frequenzabhängigen Bauteile parallel geschaltet. Die Schaltung sieht dann so aus wie in der nebenstehenden Abbildung.
 
Sowohl bei Bandsperren als auch bei Bandpässen ist es möglich, nur einen sehr kleinen Frequenzbereich durchzulassen bzw. zu sperren. Man dimensioniert dann die zugrundeliegenden Filter (Hochpass und Tiefpass) so, dass die jeweilige Frequenz die Grenzfrequenz des einzelnen Filters ist. Bei der jeweiligen Frequenz tritt dann eine Resonanz auf, so dass das Signal beim Bandpass überhaupt nicht (In der Praxis tritt durch den Eigenwiderstand der Spule und des Kondensators eine sehr geringe Dämpfung auf) bzw. bei der Bandsperre komplett gesperrt wird (Wobei auch hier in der Praxis noch ein sehr geringer Teil des Signals durchgelassen wird)<br>
 
Allerdings ist hier Vorsicht geboten. Durch Abweichungen der Bauteile kann es passieren, dass sich die sog. Resonanzfrequenz des Filters verschiebt und der Filter dadurch nicht mehr das vorgesehene Verhalten zeigt. Dann wird eine Frequenz plötzlich gesperrt, die eigentlich durchgelassen werden sollte. Oder es passiert genau das Gegenteil. Um dies zu verhindern, sollte man entweder Bauteile mit sehr geringen Toleranzen benutzen (teuer!) oder das jeweilige Frequenzband etwas breiter machen. Dann ist die Trennschärfe etwas geringer, aber das ist in den meisten Anwendungen von geringer Bedeutung.
 
  
  

Version vom 1. August 2006, 01:55 Uhr

Wozu benutzt man Filter?

Für Filter gibt es eine ganze Menge Anwendungen.

Als erstes Beispiel nehmen wir uns mal einen Verstärker her, einen einfachen. Einen Transistor in Emitterschaltung zum Beispiel. Am Eingang dieser Schaltung liegt die Basis des Transistors, beschaltet mit einem Vorwiderstand von Vcc aus. Dieser dient dazu, den Arbeitspunkt des Transistors festzulegen und "zieht" die Basis des Transistors zum Beispiel auf 0,70 Volt. Was passiert wenn man nun ein Signal anlegt, beispielsweise ein Audiosignal, welches zwischen 0,1 Volt und -0,1 Volt schwingt? Die Basis wird auf eben diese (im Mittel) 0 Volt heruntergezogen, und der Strom, der eigentlich für die Basis vorgesehen war, fließt nun einfach in die Signalquelle ab.
Hier schafft ein Entkopplungskondensator, den man zwischen Signalquelle und Basis des Transistors schaltet, Abhilfe: Die Spannung zwischen dessen Anschlüssen steigt durch den abfließenden Strom langsam an. Die Spannung an der zum Transistor gewandten Seite steigt also an, und irgendwann ist die Spannung soweit gestiegen, dass durch die Basis des Transistors wieder der entsprechende Strom fließen kann. Durch den Kondensator fließt dann kein Gleichstrom mehr. Die Wechselspannung, in diesem Fall das Audiosignal, wird dagegen durchgelassen. Dabei fließt nämlich während der positiven Halbwelle Strom in die Schaltung herein, bei der negativen Halbwelle des Signals dagegen fließt der Strom wieder heraus. Diese Strompulse sind so kurz, dass der Kondensator seine Spannung dabei kaum ändert, sie werden also fast ungehindert durchgelassen.

Als zweites Beispiel nehmen wir uns nochmal Audio-Kram her: Wir haben nen Tieftöner, den wir an unsere Stereoanlage anschließen wollen. Die tiefen Frequenzen soll er ruhig wiedergeben - die hohen Frequenzen jedoch nicht, denn für die sind die Hochtöner zuständig.
Eine Spule, die hier in Reihe zum Lautsprecher geschaltet wird, erfüllt diese Bedingungen. Wenn ein Signal an die Kombination aus Lautsprecher und Spule angelegt wird, steigt der Strom, bedingt durch die Induktivität der Spule, nur langsam an. Bei tiefen Frequenzen fällt das kaum auf, denn eine Halbwelle ist lang genug, um den Strom durch den Lautsprecher und die Spule zu erhöhen. Bei hohen Frequenzen dagegen sind die Halbwellen so kurz, dass sich kein nennenswerter Stromfluss einstellen kann - die Signale werden von der Spule blockiert.

Zur Glättung von Spannungen und / oder Strömen werden auch Filter eingesetzt. Eine Kombination aus Spule und Kondensator (LC-Filter) setzt man beispielsweise häufig vor der ADC-Versorgung von Mikrocontrollern ein. Diese Filter filtern doppelt: Wenn die Versorgungsspannung plötzlich leicht abfällt, ändert sich zunächst der Strom in der Spule, aber wie gesagt wurde, durch die Induktivität verlangsamt. Wenn der Strom etwas abgefallen ist, wird das zweite Filterelement - der Kondensator - aktiv, denn durch ihn muss zuerst ein Strom fließen, damit sich die Spannung am Ausgang der Schaltung ändern kann.


  • Phantomspeisung (gecancelt: Gebräuchliche Systeme wie PoE brauchen dafür afaik keine echten Filter.)

Arten von Filtern

Nun gibt es aber zig verschiedene Möglichkeiten, Filter aufzubauen, noch dazu ist jede nur für spezielle Anwendungen geeignet.
Man unterteilt Filter zunächst in aktive Filter und passive Filter: Passive Filter sind solche, die nur aus passiven Bauteilen bestehen. Dazu gehören die oben angesprochenen Kondensatoren, Spulen und Widerstände, aber auch Quarze. Aktive Filter enthalten als aktive Komponente meist einen Operationsverstärker. Der Vorteil liegt auf der Hand: Der Ausgang des OpAmps ist auch der Ausgang des Filters, der damit auch ruhig bis einige Milliampere belastet werden kann - bei passiven Filtern ist dies meistens nicht ohne weiteres möglich, die Ausgangsspannung würde sich dabei ändern. Der Nachteil sollte auch klar sein: Ein OpAmp, und jede andere aktive Komponente auch, braucht ne Versorgungsspannung. Für eine Frequenzweiche in einer passiven Standbox (d.h. der Verstärker ist nicht integriert) sind aktive Filter dadurch ungeeignet.

Beispiele für verschiedene Filterordnungen

Weiterhin unterscheidet man Filter nach verschiedenen Ordnungen. Die Ordnung spiegelt dabei die Anzahl der frequenzabhängigen Bauteile wieder. Ein Filter höherer Ordnung, beispielsweise die oben beschriebene Kombination aus Spule und Kondensator, hat eine bessere Trennschärfe. Das bedeutet, dass der Abstand zwischen Frequenzen, die durchgelassen werden, und Frequenzen, die gesperrt werden, kleiner ist.
Nun gut, im Bild rechts sieht man schon dass das so nicht ganz stimmt: Jede Frequenz wird noch irgendwie durchgelassen, aber die Dämpfung, die in dB gemessen wird, wird immer stärker. Man müsste also eigentlich sagen, dass der Abstand der Frequenzen, die als durchgelassen bezeichnet werden können und der Frequenzen, die als gesperrt bezeichnet werden können, kleiner ist. Ab welcher Dämpfung eine Frequenz als gesperrt oder durchgelassen bezeichnet werden kann, das hängt wiederrum von der Anwendung ab. In Audioanwendungen reicht ein Filter 1. Ordnung meist völlig aus, aber um beispielsweise ein PWM-Signal in eine Gleichspannung zu wandelt, muss eine bestimmte Frequenz unbedingt möglichst schwach gedämpft durchgelassen werden, während die PWM-Frequenz möglichst stark gedämpft werden soll. Deshalb nutzt man hierfür vorwiegend Filter höherer Ordnungen.

Beispiele für verschiedene Filtercharakteristiken

Zuletzt unterteilt man Filter noch in verschiedene Charakteristiken, namentlich Tiefpässe, Hochpässe, Bandpässe und Bandsperren.

  • Tiefpässe lassen tiefe Frequenzen durch und sperren hohe Frequenzen. (siehe blaue Kurve im Bild.) Eine typische Anwendung wäre die Glättung eines Signals mithilfe einer Kombination aus Spule und Kondensator.
  • Hochpässe machen das Gegenteil: Sie sperren tiefe Frequenzen und lassen hohe Frequenzen durch. (siehe grüne Kurve im Bild.) Beispiele wären eine Gleichspannungsentkopplung oder eine Frequenzweiche für einen Hochtonlautsprecher.
  • Bandpässe sperren hohe und tiefe Frequenzen - Ein bestimmter Frequenzbereich wird jedoch durchgelassen. (siehe rote Kurve im Bild.) Eine Anwendung hierfür wäre eine Frequenzweiche vor einem Mitteltöner (Sorry für die ganzen Beispiele aus dem Audiobereich, fällt vielleicht wem was besseres ein? Passiv-PFC würde mir einfallen, würde aber ne längere Erläuterung notwendig machen.)
  • Bandsperren sind das Gegenstück zu den Bandpässen: Hohe und tiefe Frequenzen werden durchgelassen, ein bestimmter Frequenzbereich wird gesperrt. (siehe türkise Kurve im Bild.) Eine solche Schaltung kann beispielsweise verwendet werden, um die möglicherweise bei Datenübertragungen über Modem störenden Gebührenimpulse aus der Telefonleitung herauszufiltern.

Wie man sieht, sind die Bezeichnungen so gut wie selbsterklärend.

Realisierung

Wenn man einen Filter für eine bestimmte Anwendung berechnen will, braucht man folgende Informationen:

  • Die Grenzfrequenz. Das ist die Frequenz, ab der die Ausgangsspannung gegenüber der Eingangsspannung um 3dB abgeschwächt wird - das entspricht in etwa einer Abschwächum um den Faktor 1,414, genauer um [math]\sqrt{2}[/math]
  • Die Ordnung des Filters. Diese ergibt sich aus den Anforderungen in der Anwendung.
  • Ob der Filter aktiv oder passiv ausgeführt werden soll

Alle Arten von Filtern, also solche 1. Ordnung, 2. Ordnung, Tiefpässe, Hochpässe etc. lassen sich sowohl Passiv als auch Aktiv aufbauen. Beginnen wir zunächst mit den passiven Filtern:

Passiv

1. Ordnung, Tiefpass und Hochpass

Für Tief- und Hochpässe 1. Ordnung gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man schaltet das frequenzabhängige Bauteil vor einen Lastwiderstand (beispielsweise einen Lautsprecher), oder man schaltet den Widerstand vor das frequenzabhängige Bauteil. Wie das dann aussieht, zeigt die folgende Abbildung:

Filter 1.Ordnung.gif

Ue ist die Eingangsspannung, vor dem Filter, und Ua ist die Spannung, die am Ausgang der Schaltung anliegt um weiterverarbeitet zu werden. Die obigen Aufbauten, mit dem frequenzabhängigen Bauteil vor dem Lastwiderstand, bieten sich an, wenn man bereits einen Lastwiderstand - beispielsweise einen Lautsprecher - gegeben hat. Den Widerstand R ersetzt man dann durch diese Last - und hat ein Bauteil weniger zu verbasteln. Das RC-Glied (links unten) bietet sich an, wenn man einen Tiefpassfilter mit hoher Eingangsimpedanz benötigt. Das ist beispielsweise der Fall, wenn man eine Referenzspannung glätten möchte. Das RL-Glied bietet sich meines Wissens überhaupt nicht an :D, da für die im Hobbybereich gängigen Frequenzen entweder ein sehr kleiner Widerstand R oder eine sehr große Spule nötig würde. Lösung 1 hat dann einen extrem kleinen Eingangswiderstand, Lösung 2 verbraucht massig Platz und ist teuer.
Die Berechnungen sind, egal ob Hochpass oder Tiefpass, jeweils identisch. Bei einer Spule als frequenzabhängiges Bauteil gilt:

[math]L = \frac{R}{2\pi*f_g}[/math]

Wird dagegen ein Kondensator benutzt, gilt:

[math]C = \frac{1}{2\pi*f_g*R}[/math]

1. Ordnung, Bandpass und Bandsperre

Bandpass

Die Schaltung für einen Bandpassfilter

Bei diesen Arten von Filtern ist die Berechnung einen Tacken komplizierter. Im Grunde haben diese Filter eine obere und eine untere Grenzfrequenz, so dass verschieden große Frequenzbereiche beeinflusst werden können. Am einfachsten ist es dann, zwei einzelne Filter zu dimensionieren, nämlich einen Hochpass und einen Tiefpass und diese dann zu einem Filter zusammenzufassen. Aufgrund von Resonanz ü.ä. entspricht der entstehende Frequenzgang nicht dem, der entstehen würde, wenn man einfach die Dämpfungen der beiden Filter zusammenrechnet. Solange der Filter ein ganzes Frequenzband durchlassen soll, macht dies aber in den seltensten Fällen einen Unterschied. Wenn aber nur eine Frequenz durchgelassen werden soll, unterscheidet dich der Frequenzgang stark von dem der Einzelnen Filter. Es gibt dann eine Resonanzfrequenz, bei der die Dämpfung extrem gering wird. Wenn man sich von der Resonanzfrequenz wegbewegt, steigt die Dämpfung erst sehr schnell an, und geht schließlich in einen Abfall um 20dB / Dekade (das ist eine Verzehnfachung der Frequenz) über.
Ein Problem gibt es aber dabei: Wenn die Abweichungen der Bauteile zu groß sind (und Kondensatoren sowie Spulen haben nunmal meistens sehr große Toleranzen), wird die Frequenz möglicherweise nicht getroffen, und der Filter macht nicht das was er soll. Abhilfe schafft entweder die Verwendeung von Bauteilen mit geringen Toleranzen (teuer!) oder eine Vergrößerung des Frequenzbandes, das durchgelassen werden soll. Letzteres ist in den meisten Fällen die bessere Lösung.
Das gleiche gilt übrigens bei Bandsperren!

Das Ergebnis der Berechnung: Die Grenzfrequenzen stimmen mit den erwarteten mit ausreichender Genauigkeit überein.

Ein Beispiel zur Berechnung: Nehmen wir an, wir brauchen einen Bandpass, der das hörbare Frequenzband von 20 Hertz bis 20 Kilohertz durchlässt. Diese Frequenzen sollten dann zugleich die Grenzfrequenzen des Filters sein. Wir berechnen dann einen Hochpassfilter, um Frequenzen unter 20 Hertz zu sperren, und einen Tiefpass, der Frequenzen über 20 Kilohertz sperren würde. Da ein Lastwiderstand, ein Breitbandlautsprecher mit einer Impedanz von 8 Ohm, gegeben ist, benutzen wir die oberen Aufbauten aus der obigen Grafik. Wir erhalten für die Induktivität [math]L \approx 63\mu H[/math] und für den Kondensator [math]C \approx 1000\mu F[/math].

Die Schaltung wird in dem Bild oben rechts gezeigt, die beiden Filter werden sozusagen hintereinandergeschaltet.
Das Ergebnis ist in dem Bild darunter dargestellt: Die Grenzfrequenzen liegen mit ausreichender Genauigkeit bei den erwarteten Frequenzen von 20 Hertz und 20 Kilohertz.

Bandsperre

Die Schaltung für eine Bandsperre

Bei einer Bandsperre verfährt man fast genauso. Man berechnet einen Tiefpassfilter für die untere Grenzfrequenz und einen Hochpassfilter für die obere Grenzfrequenz. Die Frequenzanteile, die dann zwischen den Grenzfrequezen liegen, werden mehr oder weniger stark gesperrt, je nachdem, wie weit sie von den Grenzfrequezen entfernt sind. In der geometrischen Mitte der beiden Frequenzen tritt eine Resonanz auf, die Sperrwirkung des Filters ist dann fast unendlich groß.

Bei einer Bandsperre werden die beiden frequenzabhängigen Bauteile parallel geschaltet. Die Schaltung sieht dann so aus wie in der nebenstehenden Abbildung.



  • Passiv 1.Ordnung: Bandpass und Bandsperre <- letztere sind genaugenommen Filter 2.Ordnung, ich würde die trotzdem als Filter 1. Ordnung einstufen
  • Passiv 2.Ordnung: Güte, Bessel, Butterworth, Chebyshev

Aktiv

  • Aktiv 1.Ordnung: Integrator, Differentiator

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