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Version vom 17. November 2005, 14:45 Uhr von Frank (Diskussion | Beiträge) (2. Optische Abtastung)

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Rasenmaehroboter Test

Unter Navigation bezeichne man das sich Zurechtfinden in einem geografischen Raum, um einen bestimmten Ort zu erreichen. Die Tätigkeit des Navigierens besteht aus drei Teilbereichen:

  • Bestimmen der geografischen Position durch Ortung nach verschiedensten Methoden
  • Berechnen des Weges zum Ziel und
  • Führung des Fahrzeugs zu diesem Ziel, also vor allem das Halten des optimalen Kurses

Es ist also eine zentrage Aufgabe beim Bau von Robotern. Es ist sogar das Thema das einen besonders großen Reiz auf die Bastler ausübt.

Orientierung und Navigation

Ein mobiler Roboter der durch Bewegung mit seiner Umgebung in Kontakt tritt, braucht Sensoren zur Orientierung und er wird auch eine einfache Navigation durchführen.

Orientierung in natürlicher Umgebung

Im einfachsten Fall werden es Berührungssensoren sein, mit denen der Roboter feststellt, ob ein Hindernis direkt vor ihm oder in seiner Reichweite ist. Auch beim Einsatz von komplexeren Sensoren zur berührungslosen Orten von natürlichen Hindernissen sind einfache Kontaktsensoren zur Unterstützung sinnvoll. Mit diesen Sensoren kann eine Orientierung aufgebaut werden, wenn Objekte der natürlichen Umgebung erkannt und in der Position registriert werden. Sie können beispielsweise in eine Karte eingetragen werden. Die sogenannte natürliche Umgebung ist dabei in vielen Fällen speziell im Indoor-Bereich kaum von der Natur geschaffen, es sind hier vor allem Wände, Türen, Möbel. Sie wird nur so genannt, weil sie andererseits nicht zur Orientierung geschaffen wurde.

Ortung durch Berührung

Üblicherweise sind das Mikro-Schalter, die über eine Stoßstange (="BUMPER") den passiven oder aktiven Kontakt mit einem Hindernis erkennen.

  • Aktiver Kontakt - der Robby ist beim Fahren drangestoßen (Tischbein)
  • Passiver Kontakt - Irgendwas hat den Robby berührt, z.B. die Hauskatze

Den Unterschied kann der Roboter nur feststellen, wenn er seine momentane Bewegungsrichtung weiß und berücksichtigt.

Bei einfachen Systemen wird meist so vorgegangen:

Bumper rechts: etwas nach links drehen
Bumper links: etwas nach rechts drehen
Beide Bumper: umdrehen

Berührungslose Ortung

Zur berührungslosen Orientierung an Objekten in der Umgebung kann der Roboter selbst ein akustisches oder optisches Testsignal aussenden und damit die Umgebung abtasten, oder er kann sich am Bild der Umgebung orientieren.

1. Akustische Abtastung

1.a. Akustischer Reflexkoppler

Bei der akustischen Abtastung des Raumes stellt die "Einparkhilfe" die einfachste Lösung dar. Hier wird eine Sende- und eine Empfangskapsel über einen Verstärker gekoppelt und wenn im Bereich des Sensors ein Hindernis die Kopplung zwischen beiden erhöht, dann kommt es zum Anschwingen und damit zur Anzeige eines Hindernisses. Das Verfahren ist einfach billig und läßt allenfalls senkrecht vor einer glatten Wand eine Bestimmung des Abstands zu. Beispiel: Einparkhilfe Bild

1.b. Akustische Laufzeitmessung

Beispiel SFR08

Etwas aufwendiger und genauer arbeiten die Ultraschallsensoren mit Laufzeitmessung. Hier wird ein Ultraschall-Impuls von 8-16 Perioden Dauer ausgesendet und es wird die Zeit gemessen bis das Echo eintrifft. Mit diesen Verfahren kann ganz konkret die Zeit bis zum ersten Echo gemessen und über die Schallgeschwindigkeit der Abstand bestimmt werden. Die Genauigkeit liegt dabei im cm-Bereich.

2. Optische Abtastung

2.a. Optischer Reflexkoppler

Bei den optischen Verfahren gibt es auch den einfachen Fall des Reflexsensors. Ein integrierter Sensor IC gibt Stromimpulse für eine IR LED aus und detektiert die Echos die diesem Impulsmuster entsprechen. Man erreicht damit eine gute Unterdrückung der Umgebungshelligkeit aber wie auch im akustischen Fall ist das Verfahren sehr von den Reflexionseigenschaften des Objektes abhängig und lässt kaum eine Bestimmung des Abstandes zu. Beispiel IRF471 Bild

2.b. Optische Triangulation

Sehr viel genauer arbeiten die Sensoren, die den Abstand bis zu einem Hindernis Trigonometrisch vermessen. Sie bestehen aus einer IR Diode und einem Empfänger, die zusammen mit einer Steuerung in einem Modul integriert sind. Die Impulse werden wieder nach einen Schema zur Unterdrückung der Umgebungshelligkeit ausgesendet und detektiert. Hier aber handelt es sch um einen gebündelten Lichtstrahl, der auf das Hindernis trifft und der seitlich versetzte Empfänger eine Position Sensitive Device (PSD) misst aus welchen Winkel das Licht reflektiert wird und setzt es den Winkel in einen Spannungswert um. Beispiel Sharp GP2D12

http://www.roboternetz.de/bilder/gp2d12-nb.jpg

http://www.roboternetz.de/wiki/uploads/Main/gp2d12diagram_a.jpeg

2.c. Optische Laufzeitmessung

Auch bei den optischen Verfahren gibt es Sensoren, die nach dem Laufzeitprinzip arbeiten. Sie sind allerdings bis heute Messgeräte die noch so groß sind, dass sie kaum als Sensoren in Robotern eingesetzt werden. Ein vielversprechender Ansatz einen Sensor als Modul zu realisieren wurde vor ein paar Monaten von Fraunhofer Institut vorgestellt. Bericht Fraunhofer

3. Bildverarbeitung

Das Beispiel der optischen Abtastung mit trigonometrischer Messung funktioniert nicht nur mit einem PSD sondern auch mit einer Kamera mit der man den Winkel misst unter dem der Teststrahl auf dem Objekt erscheint. Darüber hinaus ist es natürlich auch möglich das Bild der Umgebung mit zwei Kameras stereoskopisch aufzunehmen und durch Bildverarbeitung die Abstände zu den einzelnen Objekten zu bestimmen.

Siehe auch


LiFePO4 Speicher Test