Aus RN-Wissen.de
Wechseln zu: Navigation, Suche
Rasenmaehroboter Test

(Formel entfernt, verursacht Parserfehler.)
(Aufbau: Teil zu bistabiliem Relais umgeschrieben)
 
(3 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Ein Relais ist ein Schalter, der mit Hilfe eines Elektromagneten betätigt wird. Es besteht aus zwei getrennten Stromkreisen. Der erste Stromkreis wird als Steuerstromkreis und der zweite als Arbeitsstromkreis bezeichnet. Wird der Steuerstromkreis mit Spannung versorgt, dann zieht der Elektromagnet (bestehend aus einer Spule mit Eisenkern) den Kontakt im Arbeitskreis an und der zweite Stromkreis ist ebenfalls geschlossen.  
+
[[Bild:relais.jpg|thumb|Relais]]
 +
[[Bild:Div_relais.JPG|thumb|noch mehr Relais]]
 +
Relais sind Schalter, die mit Hilfe eines Elektromagneten betätigt werden. Sie gehören zu den zusammengesetzten elektromechanischen Bauelementen.
 +
<br/><br/><br/><br/><br/>
 +
== Aufbau ==
 +
Wie man im Bild oben gut sehen kann, bestehen Relais üblicherweise aus einer [[Spule]] mit Eisenkern, die für die Erzeugung eines starken elektromagnetischen Feldes (Elektromagnet) optimiert wurde. Wird dieses Feld erzeugt, können über die mechanische Konstruktion verschiedene Schalter betätigt werden. Dazu besteht ein Relais aus zwei elektrisch voneinander getrennten Stromkreisen.<br/>Der erste Stromkreis wird als Steuerstromkreis bezeichnet. Wird dieser mit Spannung versorgt, zieht der Elektromagnet einen mechanischen Kontakte an. Dieser betätigt die im zweiten Stromkreis (Arbeitskreis) liegenden Schalter.<br/>Wird der Steuerstromkreis abgeschaltet, lässt der Magnet den Kontakt los. Durch die Mechanik vorgegeben gehen die Schalterstellungen im Arbeitskreis wieder auf ihren Urzustand zurück.
  
Wird der Steuerstromkreis abgeschaltet, dann lässt der Magnet den Kontakt los, und der Arbeitsstromkreis ist unterbrochen.  
+
Die Bauformen und Baugrößen von Relais sind extrem vielfältig, die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale ist die Höhe der zulässigen Steuerspannung sowie Art und Anzahl der vorhandenen Schalter. Es gibt Relais mit einem oder mehreren Öffnern oder Schließern, mit einem oder mehreren Umschaltern sowie aus Kombinationen dieser Schalter.  
Das Relais bietet somit die Möglichkeit, mit kleinen Spannungen (oft zwischen 5 und 24V), z.B. Batteriespannungen, Stromkreise mit hohen Spannungen und Strömen (auch Netzspannung) zu steuern.  
+
  
Es gibt auch Relais mit Umschaltkontakten oder sogar mehreren Umschaltkontakten. Zudem gibt es spezielle Relais mit bistabilen Schaltkontakten. Also Kontakte, die durch einen Impuls schließen und durch einen weiteren wieder öffnen. Die Bauformen und Baugrößen sind sehr vielfältig.
+
Zudem gibt es Relais mit bistabilem Elektromagneten: Die Steuerung erfolgt durch Strompulse mit wechselnder Polarität oder an getrennten Spulen. Durch die magnetische Remanenz wird auch ohne Stromfluss der letzte Zustand beibehalten.  
  
Relais findet man überall dort wo hohe Spannungen oder starke Ströme mit kleinen Spannungen geschaltet werden müssen. Auch die bekannte Tasterschaltung, welche sich in vielen Hausfluren findet, wird mit einem Relais verwirklicht. Auch Heizungssteuerungen schalten oft Pumpen, Brenner usw. mit Relais.  
+
Relais in der Starkstromtechnik werden als ''Schütz'' bezeichnet, sie unterscheiden sich in Einzelheiten von den hier beschriebenen Kleinleistungs-Relais.
  
Zum Teil werden heute Relais durch Thyristoren, MosFETs und andere Halbleiter ersetzt. Relais bieten aber noch immer eine bessere Trennung zwischen Steuer- und Arbeitsstromkreis.  
+
== Einsatzgebiete ==
Durch sehr viele Schaltvorgänge, insbesondere bei hohen Strömen, nutzen sich Kontakte und Mechanik ab, dadurch haben Relais nur eine begrenzte Lebensdauer. Anwendungen, die viele Schaltvorgänge erfordern, zum Beispiel ständig mehrere Schaltvorgänge pro Minute, sind daher weniger gut für Relais geeignet.  
+
Relais findet man überall dort, wo hohe Spannungen oder starke Ströme mit kleinen Spannungen geschaltet werden sollen. Relais bieten die Möglichkeit, mit kleinen Spannungen (je nach Bauform zwischen 3 V und 24 V, z.B. einer Batteriespannung) Stromkreise mit hohen Spannungen und Strömen (auch die Netzspannung) zu schalten und somit zu steuern.  
  
Beim Ausschalten des Stroms an einem induktiven Bauteil (der Elektromagnet des Relais) können sehr hohe Spannungsspitzen auftreten. Die Spannung an einer Induktivität ist nämlich proportional zur Stromänderung. Mit einem plötzlich verschwindenden Strom reagiert sie gut und gerne mit einigen hundert Volt!
+
Durch viele Schaltvorgänge, insbesondere bei hohen Strömen, nutzen sich Kontakte und Mechanik ab. Dadurch besitzen Relais nur eine begrenzte Lebensdauer. Für Anwendungen, die viele Schaltvorgänge erfordern (z.B. permanent mehrere Schaltvorgänge pro Minute), sind Relais wenig bis nicht geeignet.  
  
Um den ansteuernden Transistor davor zu schützen, sollte man parallel zur Wicklung eine sog. Freilaufdiode einbauen:
+
[[Bild:freilaufdiode.gif|right]]
 +
Zum Teil werden Relais heute durch Thyristoren, [[FET|MosFETs]] oder andere Halbleiter ersetzt. Relais besitzen aber noch immer die beste, weil durch die Mechanik vorgegeben vollständige Trennung zwischen Steuer- und Arbeitsstromkreis.  
  
[[Bild:freilaufdiode.gif|center]]
 
  
 +
== Besonderheit ==
 +
Die Spannung an einer Induktivität ist proportional zur Stromänderung. Daher können beim Abschalten des Steuerstroms am Elektromagneten des Relais hohe Spannungsspitzen auftreten. Auf die Abschaltung des Stromes reagieren Relais mit Spitzen von gut und gerne einigen hundert Volt!
  
[[Bild:relais.jpg|center]]
+
Um die ansteuernde Elektronik (Transistoren oder μController) vor einer Schädigung durch diese Spannungsspitzen zu schützen, sollte man parallel zur Spule des Relais eine sog. [[Diode|Freilaufdiode]] einbauen.
  
  

Aktuelle Version vom 10. Februar 2013, 21:58 Uhr

Relais
noch mehr Relais

Relais sind Schalter, die mit Hilfe eines Elektromagneten betätigt werden. Sie gehören zu den zusammengesetzten elektromechanischen Bauelementen.




Aufbau

Wie man im Bild oben gut sehen kann, bestehen Relais üblicherweise aus einer Spule mit Eisenkern, die für die Erzeugung eines starken elektromagnetischen Feldes (Elektromagnet) optimiert wurde. Wird dieses Feld erzeugt, können über die mechanische Konstruktion verschiedene Schalter betätigt werden. Dazu besteht ein Relais aus zwei elektrisch voneinander getrennten Stromkreisen.
Der erste Stromkreis wird als Steuerstromkreis bezeichnet. Wird dieser mit Spannung versorgt, zieht der Elektromagnet einen mechanischen Kontakte an. Dieser betätigt die im zweiten Stromkreis (Arbeitskreis) liegenden Schalter.
Wird der Steuerstromkreis abgeschaltet, lässt der Magnet den Kontakt los. Durch die Mechanik vorgegeben gehen die Schalterstellungen im Arbeitskreis wieder auf ihren Urzustand zurück.

Die Bauformen und Baugrößen von Relais sind extrem vielfältig, die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale ist die Höhe der zulässigen Steuerspannung sowie Art und Anzahl der vorhandenen Schalter. Es gibt Relais mit einem oder mehreren Öffnern oder Schließern, mit einem oder mehreren Umschaltern sowie aus Kombinationen dieser Schalter.

Zudem gibt es Relais mit bistabilem Elektromagneten: Die Steuerung erfolgt durch Strompulse mit wechselnder Polarität oder an getrennten Spulen. Durch die magnetische Remanenz wird auch ohne Stromfluss der letzte Zustand beibehalten.

Relais in der Starkstromtechnik werden als Schütz bezeichnet, sie unterscheiden sich in Einzelheiten von den hier beschriebenen Kleinleistungs-Relais.

Einsatzgebiete

Relais findet man überall dort, wo hohe Spannungen oder starke Ströme mit kleinen Spannungen geschaltet werden sollen. Relais bieten die Möglichkeit, mit kleinen Spannungen (je nach Bauform zwischen 3 V und 24 V, z.B. einer Batteriespannung) Stromkreise mit hohen Spannungen und Strömen (auch die Netzspannung) zu schalten und somit zu steuern.

Durch viele Schaltvorgänge, insbesondere bei hohen Strömen, nutzen sich Kontakte und Mechanik ab. Dadurch besitzen Relais nur eine begrenzte Lebensdauer. Für Anwendungen, die viele Schaltvorgänge erfordern (z.B. permanent mehrere Schaltvorgänge pro Minute), sind Relais wenig bis nicht geeignet.

Freilaufdiode.gif

Zum Teil werden Relais heute durch Thyristoren, MosFETs oder andere Halbleiter ersetzt. Relais besitzen aber noch immer die beste, weil durch die Mechanik vorgegeben vollständige Trennung zwischen Steuer- und Arbeitsstromkreis.


Besonderheit

Die Spannung an einer Induktivität ist proportional zur Stromänderung. Daher können beim Abschalten des Steuerstroms am Elektromagneten des Relais hohe Spannungsspitzen auftreten. Auf die Abschaltung des Stromes reagieren Relais mit Spitzen von gut und gerne einigen hundert Volt!

Um die ansteuernde Elektronik (Transistoren oder μController) vor einer Schädigung durch diese Spannungsspitzen zu schützen, sollte man parallel zur Spule des Relais eine sog. Freilaufdiode einbauen.


Autor

  • Frank
  • Simon

Siehe auch


LiFePO4 Speicher Test