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Version vom 2. April 2006, 13:15 Uhr

Eine Diode hat die Eigenschaft, Strom nur in einer Richtung durchzulassen. Sehr häufig werden Dioden als sogenannte Gleichrichterdioden verwendet. Dadurch dass Dioden Strom nur in eine Richtung durchlassen, erhält man am Ausgang einen pulsierenden Gleichstrom der dann mit Hilfe eines Elkos geglättet wird. Es gibt jedoch noch viele weitere Anwendungen in der Elektronik, bei denen es darauf ankommt, daß sehr kleine Steuerströme nur in eine Richtung fließen können. Dioden auch als Schutzdioden werden auch genutzt um eine teure Schaltung (Controllerboards) vor der Zerstörung durch eine Verpolung zu schützen.

Eine Diode besteht aus zwei Schichten, einem n-dotierten und einem p-dotierten Halbleitermaterial, die sich berühren. Aufgrund von Abstoßung bzw. Anziehung von gleichen Ladungen findet abhängig von der Polung einer externen Spannungquelle entweder ein Stromfluß statt oder wird komplett unterbunden. Somit leitet eine Diode nur in eine Richtung.

Schaltzeichen

Schaltzeichendiode.jpg Diodebeispiel.gif


Kennlinienverlauf von Germanium- und Silizium-Dioden


Einige Spezialformen

Schottky Diode

Schaltsymbol Schottkydiode

Hier erfolgt die Sperrschichtbildung zwischen einem N-dotierten Siliziumkristall und einer Metallelektrode (Randschichttheorie nach W. Schottky, 1938). Kennzeichen des nach dem Planarverfahren hergestellten Metall-Halbleiterübergangs sind eine gegenüber Silizium niedrige Kniespannung (0,3V...0,4V), ein sehr scharfer Kennlinienknick in Durchlaß- und Sperrichtung, ein streng exponentieller Kennlinienverlauf, niedrige Sperrströme, geringes Rauschen und extrem schnelle Schaltzeiten. Somit sind Schottky-Dioden hervorragend geeignet zum Gleichrichten von Wechselspannungen bis 50 GHz.

Lawinen-Gleichrichterdiode

Im Gegensatz zu normalen Dioden darf die Durchbruchspannung U(BR) mit nichtperiodischen Verlustleistungsimpulsen überschritten werden, ohne daß damit die Lawinen-Gleichrichterdiode (Si-Diode mit kontrolliertem Durchbruchverhalten) zerstört wird.

Selengleichrichter

Die Selengleichrichter (polykristallin) haben im Vergleich zu Siliziumgleichrichtern größere Abmessungen und hohe Durchlaß- und Sperrverlußte. Vorteilhaft ist eine höhere Überlastbarkeit und der Überlastschutz mit normalen flinken Sicherungen. Je Gleichrichterplatte werden bis zu 45 Volt Sperrspannung und Stromdichten bis zu 150mA/cm2 erreicht.

Zenerdiode

Schaltsymbol Zenerdiode

Dioden, die ab einer bestimmten Spannung (Zenerspannung) auch in Sperrichtung leitend werden

Lumineszenzdiode

Schaltsymbol Lunineszenzdiode (LED)

Besser bekannt als "Leuchtdiode" oder kurz LED. In Durchlassrichtung wird ein Teil der beim Passieren des pn-Übergangs freiwerdenden Energie in Form von Licht charakteristischer Wellenlänge frei. Die Forwärtsspannung der Leuchtdiode ist um so größer, je höher die Energie der ausgesendeten Photonen ist. Sie ist am kleinsten für Infrarotdioden (IR-Diode) und steigt von Rot über Gelb, Grün bis zu Blau und Ultraviolett (UV-Diode).

Treffen Photonen entsprechender Frequenz auf den pn-Übergang, bewirken diese eine Ladungstrennung. Eine Leuchtdiode kann in gewissem Umfang also auch als Photodiode eingesetzt werden.

Photodiode

Schaltsymbol Photodiode (LED)

Auf die pn-Schicht auftreffende Photonen einer bestimmten Frequenz trennen dort Ladungsträger, was zu einer intensitätsabhängigen Spannung führt, bzw. die Photodiode wird zu einer Stromquelle. Zusätzlich tritt eine Kapazitätsänderung (in Sperrichtung gemessen) ein. Auch Leuchtdioden sind in dewissem Umfang als Photodioden einsetzbar.

Tunneldiode

Schaltsymbol Tunneldiode

Bei einer Tunneldiode befindet sich zwischen den Halbleiterschichten eine dünne Isolatorschicht, durch die Ladungsträger schon bei kleinen Spannungen hindurchtunneln können, so daß diese Dioden in Durchlassrichtung zusätzlich ein lokales Leitfähigkeits-Maximum aufweisen. Sie zeichnen sich also dadurch aus, daß sie für bestimmte Spannungen einen negativen differenziellen Widerstand haben, also gilt

[math] \frac{\mathrm{d}I(U)}{\mathrm{d}U} \lt 0 [/math]

In dem Bereich ist die Kennlinie fallend, und nicht wie sonst üblich überall mit der Spannung steigend.

Kapazitätsdiode

Schaltsymbol Kapazitätsdiode

Laser-Diode

Röhrendiode

Schaltsymbol Diode (Röhre)

Die älteste Form der Diode. Eine Röhrendiode ist eine Elektronenröhre mit zwei Elektroden: Kathode und Anode. An der Kathode treten durch Glüh-, Photo oder Feldemmission Elektronen aus. Ist die Anode positiv gegenübder der Kathode, werden die Elektronen von der Kathode "abgesaugt" und es fliesst ein Strom. Ist die Anode negativ, fliesst kein Strom, da die Anode keine Elektroden emittieren kann. Die Kathode ist oft mit einem speziellen Material überzogen, das eine niedrige Austrittsenergie für Elektronen aufweist und zudem als Heizwendel ausgebildet.

Bei Beleuchtung der Kathode können Ladungsträger durch den äusseren Photoeffekt gebildet werden und die Diode wird zu einer Stromquelle (Photodiode).

Schaltbeispiele

Freilaufdiode

Freilaufdiode.png

Bei einer Freilaufdiode handelt es sich nicht um einen bestimmten Diodentyp, der Begriff bezeichnet vielmehr eine Diode, die wie gezeigt verschaltet ist. Damit der Strom durch die induktive Last (Motor, Relaisspule, etc) nach Abschalten der Spannung (Öffnen des Schalters) weiter fliessen kann bzw. Spannungsspitzen durch Induktion vermieden werden, wird an die Last antiparallel zur Stromflussrichtung eine Diode angeschlossen. Geeignet ist eine Diode als Freilaufdiode, wenn sie in der Lage ist, die entstehende Verlustleistung aufzunehmen und den fliessenden Strom verkraftet. Die Verlustleistung ist um so kleiner, je geringer die Vorwärtsspannung der Diode ist. Von daher sind Schottkydioden besonders gut als Freilaufdioden geeignet.


Siehe auch

Weblinks


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