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Version vom 20. Oktober 2009, 09:23 Uhr
Ein Verpolungsschutz wird in der Spannungsversorgung eines Verbrauchers (Gerätes) eingesetzt. Die Schutzschaltung verhindert entweder die falsche Polarität oder begrenzt den durch diese Verpolung entstehenden Schaden.
Inhaltsverzeichnis
Verpolungsschutz mit Dioden
- Variante 1: Eine Diode wird in Reihe mit der Versorgungsspannung geschaltet.
- Funktion: Bei Verpolung sperrt die Diode, der Verbraucher erhält keinen Strom.
- Vorteil: Nur eine Diode.
- Nachteil: Für die Diode müssen Verlustleistung, Spannungsabfall sowie Durchlaßstrom beachtet werden.
- Variante 2: Eine Diode wird antiparallel zur Versorgungsspannung geschaltet, zusätzlich wird eine Sicherung in die Zuleitung eingefügt.
- Funktion: Bei Verpolung schließt die Diode die Versorgungsspannung kurz. Die Sicherung spricht an und verhindert den echten Kurzschluss sowie das Durchbrennen der Diode.
- Vorteil: Bei korrekter Polung hat die Schutzschaltung keinen Einfluß auf den Rest der Schaltung.
- Nachteil: Bei Verwendung von normalen Sicherungen ist nach einer Verpolung ein Wechsel notwendig.
- Varinate 2b: wie Variante 2, nur statt einer normalen Diode wird ein unipolarer Überspannungsschutz (engl.: transient voltage suppressor TVS; z.B. 1.5KE12A) benutzt.
- Vorteil: bietet zusätzlichen Schutz vor zu hoher Spannung.
- Nachteil: teurer als normale Diode
Verpolungsschutz mit MOSFETs
Für den Verpolungsschutz mit einem MOSFET wird der FET andersherum als sonst üblich benutzt, also beim N-Kanal-FET mit Drain zur negativen Seite der Spannungsquelle. Anfangs fließt der Strom über die interne Diode im MOSFET. Wenn etwa 2-4 V erreicht sind, leitet dann zusätzlich der eigentliche MOSFET. Für Spannungen, die sicher unter etwa 20V liegen (maximale Gate-Source-Spannung), kann man auf die Diode, Zenerdiode und den Widerstand verzichten.
- Variante 1: n-Kanal-MOSFET in Reihe mit der negativen Spannungsversorgung (GND)
- Vorteil: sehr geringer Spannungsabfall, Überspannung kann zur Quelle abgleitet werden
- Nachteil: Mindestspannung ca. 4 V, mit Logic-Level-FETs ca. 2 V.
- Nachteil: Ein Elko in der Schaltung bietet keinen Schutz vor Spannungseinbrüchen auf der Versorgungsseite.
- Nachteil: Hoher Stromverbrauch bei Spannungen über etwa 20 V.
- Nachteil: Oft teurer als Diodenlösung.
- Variante 2: p-Kanal-MOSFET in Reihe mit der positiven Spannungsversorgung
- Vorteil: wie Variante 1
- Nachteile: wie Variante 1, Logic-Level-FETs selten, oft teurer als N-MOSFET
Verpolungsschutz mit anderen Bauteilen
- Variante 1: Vorgeschalteter Brückengleichrichter.
- Funktion: siehe Gleichrichter
- Vorteil: Es liegt immer die richtige Polarität am Verbraucher an, auch wenn beim Anschluss die Leitungen vertauscht werden.
- Vorteil: Verträgt auch Wechselstrom als Speisequelle.
- Nachteil: Spannungsabfall (ca. 1.4 V) und Verlustleistung am Brückengleichrichter
- Nachteil: Schaltungsmasse (GND) ist um 0,7V potentialverschoben zu der Versorgungsspannung.
- Variante 2: Relais schaltet mit Hilfe einer Diode die Versorgungsspannung zum Verbraucher.
- Vorteil: Kaum Spannungsabfall an den Schaltkontakten.
- Nachteile: Aufwendig. Zusätzliche Verlustleistung in der Relaisspule. Kein Schutz vor Pulsen mit falscher Polung.
- Variante 3: Ähnlich wie mit MOSFET, aber mit normalem Transistor
- Vorteile: für Spannungen ab ca. 1 V möglich, kleiner Spannungsabfall (<100mV), ggf. auch als Strombegrenzung
- Nachteile: Stromverbrauch (Basistrom), Schutz nur bis etwa 5V, ggf. etwas Leckstrom
- Variante 4: Spannungsregler mit integriertem Verpolungsschutz (z.B. LM2931)
- Vorteile: keine extra Bauteile
- Nachteile: nur wenige, eher teure Regeler bieten diese Funktion, Elko vor dem Regler ist nicht geschützt
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Autor
--Williwilli 14:54, 11. Dez 2008 (CET)