Dieses mehrwöchige/mehrmonatige Tutorial soll einem den Einstieg in die Welt der Mikrocontroller mit Hilfe des Arduino 2560 R3 Boards erleichtern. Angefangen wird natürlich bei den Grundlagen, also bei der Hochsprache "C". Das Tutorial ist chronologisch aufgebaut und kann ohne jegliche Vorkenntnisse abgearbeitet und (hoffentlich) verstanden werden
In Bearbeitung - Tutorial wird dann regelmäßig geschrieben wenn die Basis da ist (in ca. 1 Woche *11.09.2012*)
Inhaltsverzeichnis
Aller Anfang...
..ist gar nicht mal so schwer. Dieses Tutorial soll all jenen helfen, die gerade neu einsteigen und mit wenig Hardware viel erreichen wollen. Es wird keine vorherigen Kenntnisse benötigt, ein wenig Zeit und technisches Interesse sollte jedoch mitgebracht werden
Aus eigener Erfahrung: Keine Angst vor neuem! Das was wir hier machen ist (mehr oder weniger) ungefährlich und es kann nichts kaputt werden. Es sollte aber alles Punkt für Punkt beachtet und lieber zweimal gelesen werden, bevor man etwas falsch macht.
Grundlegendes
Ziele
- Verstehen und Anwenden von Mikrocontrollern
- Verstehen und Anwenden der Hochsprache "C", genauer "AVR-GCC"
- Anwenden von Arduino-Bibliotheken (eher weniger)
- Ansteuern von Peripheriegeräten im Zusammenhang mit µC:
- LED
- Relais
- usw.
- Auslesen von Sensoren mit µC:
- Temperatursensoren (PT1000, KTY81, etc)
- Lichtschranken (z.B. zu Drehzahlmessung)
- usw.
Was gebraucht wird
Für das Tutorial wird das Arduino 2560 R3 Board verwendet, dazu wird noch eine externe Spannungsversorgung wenn man viel Peripherie angschlossen hat und ein USB Kabel benötigt. Als integrierte Entwicklungsumgebung (IDE) verwenden wir die Freeware "Atmel Studio 6.0" und "WinAVR" zum übertragen auf den Controller. Für das C-Tutorial werden wir aber das "Microsoft Visual C++ Express" verwenden , das ebenso kostenlos ist.
Zusammenfassung:
- Arduino 2560 R3 Mikrocontrollerboard
- USB A auf B Kabel ("Normaler" USB Anschluss auf den abgeschrägten Quadratischen)
- PC/Notebook mit USB-Anschluss zum Programmieren
- IDE: Atmel Studio 6.0
- Übertragungsprogramm: WinAVR
- C - IDE: Microsoft Visual C++ Express
Wir starten mit C
Für alle Neulinge die komplett neu in die Materie einsteigen gibts es am Anfang ein kleines C - Tutorial. Dies will ich aber nicht zu tief greifend machen, denn viele Funktionen wie Strings werden nur in Verbindung mit einem LCD bzw. einer Seriellen Schnittstelle gebraucht, solche Funktionen werde ich dann erklären, wenn sie gebraucht werden. Ebenso werden wir einige Bereiche nur überfliegen und nicht bis ins letzte Detail erklären, für das gibt es dann facheinschlägige Internetseiten und (ja man glaubt es kaum) Bücher.
Hello World und der Grundaufbau
Ein C Programm besteht grundsätzlich aus 2 Hauptteilen:
- Hauptprogramm
- Include-Datein
#include <eine_datei.h> //Include Datei #include "eine_andere_datei.h> void main() //Hier fängt das Hauptprogramm an { //Funktionsaufruf }
Diese paar Zeilen Code sind bereits ein lauffähiges, ausführbares Programm, unsere Konsolenanwendung bleibt aber leer, da wir keine Funktionen aufrufen.
Gleich vorweg: "//" ist ein Kommentar -> Keine Auswirkung auf den Programmablauf - mehr dazu später
Include Dateien
Die Inlcude Datein sind jene Datein, in denen Funktionen genauer definiert sind. Also wie die Funktion aufgerufen werden muss
Dateien, die im Standart Include Verzeichniss sind werden in spitze Klammern geschrieben (<...>), Dateien welche im Projektverzeichniss sind werden in doppelte Hochkomma geschrieben ("..."), diese Dateien werden von uns selbst geschrieben, z.B. um große Unterprogramme auslagern zu können
Häufig genutzte Dateien sind (im Windows-Bereich):
- conio.h - Character Funktionen (getch etc)
- stdio.h - Standart Ein-Ausgabe (printf, scanf etc)
- stdlib.h - Zufallsfunktionen, CMD-Funktion
Hauptprogramm
Das Hauptprogramm wird bei jedem Programmaufruf aufgerufen und abgearbeitet, ist das Hauptprogramm zu Ende, beendet sich das ganze Programm (Konsolenanwendung) Das Hauptprogramm selbst besteht ebenso aus mehreren Teilen:
- Der Funktionskopf:
void main ()
Hier steht der Name, bei einem Hauptprogramm immer main, bei Unterprogrammen (dazu später) kann man diesen frei wählen Das void sagt aus, dass das Programm nichts zurück liefert, Unterprogramme können aber auch etwas zurückliefern, dazu ebenso später.
- Der Funktionsaufruf:
{ //Funktionsaufruf }
Zwischen den geschwungenen Klammern wird das Programm abgearbeitet, also Berechnungen usw. ausgeführt
Ausgabe am Bildschirm
Die Standartausgabe am Bildschirm erfolgt über die Funktion printf
Syntax:
printf("Ausgabetext unter doppeltem Hochkomma", Variablen);
Für die Formatierung und einige Zusatzfunktionen gibt es sogenannte Escape Sequenzen. Diese werden einfach in den Text eingeaut, die wichtigsten sind:
- \n Nächste Zeile
- \t Tabulator (horizontal)
- \a Alarmton (Beep)
Hello World
Mit diesen einfachen Funktionen können wir nun unser erstes "sinnvolles" Programm schreiben:
#include <stdio.h> void main () { printf("Hello World!"); }
Bei Verwendung des Microsoft Visual Studios wird unser Programm einfach mit der Tastenkombination [Strg]+[F5] gestartet
Variablen
Variablen werden verwendet um veränderbare (variable) Werte zu speichern. Diese Werte können unterschiedlich groß sein, deshalb gibt es unterschiedliche Datentypen:
Ganzzahlige Variablen:
NAME WERTEBEREICH SPEICHERBEDARF signed char -128 bis 127 1 Byte unsigned char 0 bis 255 1 Byte short int -32768 bis 32767 2 Byte unsigned short int 0 bis 65535 2 Byte int -32768 bis 32767 2 Byte unsigned int 0 bis 65535 2 Byte long int -2147483648 bis 2147483647 4 Byte unsigned long int 0 bis 4294967296 4 Byte
Gleitkomma Variablen:
NAME WERTEBEREICH GENAUIGKEIT SPEICHERBEDARF float 1.2 * 10-38 bis 3.4 * 1038 6 Stellen 4 Bytes double 2.3 * 10-308 bis 1.7 * 10308 15 Stellen 8 Bytes long double 3.4 * 10-4932 bis 1.1 * 104932 19 Stellen 10 Bytes
Variablen definieren/deklarieren/initialisieren
Definition - Deklaration
Als erster Schritt müssen Variblen definiert werden: es muss Name und Datentyp festgelegt werden, automatisch dazu wird ein gewisser Speicherplatz für die Variable reserviert.
Eine Definition einer Integer Variable könnte zum Beispiel so aussehen:
int variablenname;
Somit haben wir für die Variable "variablenname" einen 2 Byte großen Speicherplatz reserviert.
Initialisierung
Nun schreiben wir erstmals Daten in unseren Speicherbereich.
variablenname = 2012;
Merke: Deklaration ist nur die Vergabe eines Namens und eines Typs für die Variable. |
Alles auf einmal
Die Deklaration und Initialisierung kann auch auf einmal geschehen:
int variablenname = 2012;
Variablen ausgeben
Mit printf werden auch die Werte von Berechnungen ausgegeben:
//anderer Programmcode printf("Inhalt der Int-Variable: %d", variablenname);
Bildschirmausgabe:
Inhalt der Int-Variable: 2012 |
Erklärung:
%d ist ein Formatzeichen, wird bei der Bildchirmausgabe durch den Variableninhalt ersetzt
Formatzeichen:
%d - Int und Long Variablen
%f - Float
%lf - double
%s - Zeichenkette (String)
Mehrere Variablen ausgeben
Es können natürlich auch mehrere Variablen auf einmal ausgegeben werden:
zweite_variable=1.234; printf("Erste Variable: %d \n Die Zweite Variable steht in der nächsten Zeile: %f", variablenname, zweite_variable);
Bildschirmausgabe:
Erste Variable: 2012 |
Merke: Wenn man mehrere Variablen ausgibt werden die gleichen Positionen verwendet, d.h. für das erste Formatzeichen wird auch die erste nachstehende Variable verwendet, für das zweite Formatzeichen dann die zweite Variable. |
µC - Programmierung
Über das Board
\\In Arbeit
Begriffserklärungen
C
- CPU = CentralProcessingUnit, Hauptprozessor
I
- IDE = IntegratedDevelopmentEnvironment, integrierte Entwicklungsumgebung, bestehend aus: Texteditor, Präprozessor, Compiler, Linker, Debugger
M
- Mikrocontroller = IC (Krabbelkäfer) der aus einer CPU, RAM, Flash-Speicher, Timer usw. zusammensetzt ist
R
- RAM = Random-Access Memory, Speicher auf den laufend direkt zugegriffen werden kann, Arbeitsspeicher
Sonderzeichen
- µC = Mikrocontroller
Über das Tutorial
Dauer
Eine Ende ist vorerst nicht in Sicht, es wird mehr oder weniger gleich wie in der Schule vorgegangen. Ich schätze aber, dass wir Ende des Schuljahres (Juli 2013) von den Grundzügen, über Timer/Interrupts bis hin zur seriellen Schnittstelle kommen sollten.
Projekte
Geplant ist ein schrittweiser Aufbau mit einem Mix aus Lernstoff und praktischen Beispielen/Projekten, wobei bei diesen Projekten meistens nur "Standarthardware" (LEDs, Transistoren, Relais, Schalter usw) verwendet wird. Es kann aber auch mal vorkommen, dass mehr Teile benötigt werden, dass wird dann (wenn möglich) aber eher als Zusatzbeispiel gemacht. Sollte es sich nicht vermeiden lassen externe Hardware anzuschaffen werd ich versuchen, dies so früh wie möglich anzukündigen.
Autor
- Thomas PAIL, Geb.: 1996, Schüler HTLuVA Pinkafeld - Elektronik und technische Informatik
- Für Infos und Kontakt:
robo_tom_24 RoboterNetz - Profil
Diskussionen über das Tutorial
Schriften
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