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Daten
Technische Daten des Winbot 710
- Gewicht 2 KG
- Maße 330x150x285 mm
- Akku 11,1V und 400mA (nur als Pufferung für Stromausfall)
- Arbeitsdauer unbegrenzt (da er mit Netzkabel versorgt wird)
- Ladedauer laut Hersteller 1,5 Stunden
- Fortbewegung: Gummiketten
- Steuerung per Taste oder Fernsteuerung
- Lautstärke 55dB
- Sensoren: offenbar mehrere Kollisionschalter (Mikroschalter) auf der Vorderseite und vermutlich eine Überwachung des Saugunterdruckes
- Verkaufspreis: ca. 299 Euro
Aufbau
Winbot ist fast quadratisch und mit ca. 30 cm relativ kompakt. Der Aufbau wirkt qualitativ sehr gut und stabil. Für die Fortbewegung verfügt er auf der Unterseite über zwei stabile Gummiketten. Mit diesen Ketten bewegt er sich sicher auf der Glasscheibe vor und zurück, wenn auch mit einer relativ langsamen Geschwindigkeit. Damit er der Schwerkraft trotzen kann und nicht herunterfällt verfügt er über eine Vakuumpumpe. Er saugt sich also an der Scheibe fest. Das ganz funktioniert beeindruckend gut, es gab im Test keine Situation wo er unkontrolliert gerutscht oder gar heruntergefallen wäre. Dennoch liefert der Hersteller ein Gummiseil mit, mit welchem das Netzteilkabel (das fest mit dem Roboter verbunden ist) zusätzlich an einem Saugknopf befestigt werden kann. Der Hersteller empfiehlt die Verwendung dieser Sicherheitsleine immer wenn die Außenseite geputzt wird oder sich der Roboter in größeren Höhen bewegen muss. Etwas sperrig wirkte das Netzkabel, zumal es sehr dick ist und über recht dicke Stecker verfügte. Nutzt man die mitgelieferte Verlängerung muss man aufpassen das sich die Stecker nirgends Verhaken können, da der Roboter das Kabel ja immer mitzieht. Hier würde man sich ein dünneres Kabel wünschen.
Die Bedienung
Eingeschaltet und bei einem Fehler zurück wird der Roboter durch einen Schiebeschalter auf der Unterseite. Beachten muss man hier das dieser auch auf 1 stehen muss wenn man den Roboter auflädt. Winbot verfügt nur über relativ kleine Akku Kapazität von 400 mA, da der Akku nur zur Notstromversorgung dient, also damit er nicht herunterfällt wenn mal der Strom ausfällt! Während des normalen Rinigungsvorganges wird er ständig über das Netzteilkabel mit Strom versorgt. Aktiviert wird der Roboter über einen dreistufigen Schiebeschalter auf der Oberseite. Neben Off, / On gibt es da noch die Ladestellung! Wird auf ON geschaltet, beginnt der Roboter sich sofort festzusaugen, spätestens dann muss er also an die Scheibe gedrückt werden. Der Schalter ist manchmal recht schwergängig. Ein blaues blinken der LED signalisiert das er sich sicher an der Scheibe hält und losgelassen werden kann. Das ganze funktioniert in der Praxis bei normal verschmutzten Scheiben fast immer gut. Bei höherer Verschmutzung kann es schon mal dazu kommen das man eine andere Stelle wählen muss oder mehrere Versuche notwendig sind bis er sich daran halten kann und die LED leuchtet. In Bewegung setzt sich der Roboter sobald die vordere taste gedrückt wird. Mit dieser Taste kann man den Roboter auch stoppen. Natürlich läßt sich auch alles mit Fernsteuerung handhaben, ist aber eigentlich direkt am Gerät bequemer fand ich.
Reinigungssystem
Die Reinigung erfolgt beim Winbot über zwei Mikrofaser Pads. Eines ganz vorne am Winbot und ein kleineres ganz hinten. Beide gehen über die volle Breite damit auch Ränder erreicht werden. Das vordere wird vor dem Start mit herkömmlichen Fensterreiniger besprüht. Eine Gummilippe soll überschüssige Feuchtigkeit abnehmen und das hintere soll verhindern das es Schlirren oder Streifen gibt.
Weitere Bilder
Testergebnisse / Erfahrungswerte
Die Reinigungsdauer für eine Scheibe von 1m x 80 cm Betrug im Test ca. 10 Minuten pro Seite (gesamt 20 Minuten). Der Roboter versucht dabei nach einem Algorithmus hin und her zu fahren und jede Stelle einmal zu säubern. In der Praxis gelang das meistens recht gut, lediglich an den Rändern war das Ergebnis nicht immer ganz überzeugend, da wurden dann doch schon öfters mal Stellen vergessen oder nicht erreicht. Auch beim Abnehmen des Roboters blieb an der Stelle wo die Pads gerade standen, Feuchtigkeit und oft auch etwas Schmutz zurück. Diese Stelle und der Rand musste also oft noch per Hand nach gewischt werden. Etwas unglücklich ist die Störungsanzeige des Winbot. Wenn ein Problem auftritt (Stromausfall, Dichtung defekt, Saugkraft reicht nicht aus, Fensterrahmen zu dünn etc.) dann ertönt ein Signalton und die LED leuchtet rot. Leider weiß man nie genau welcher Fehler es ist. Hier wäre eine genaue Anzeige des Fehlercodes wesentlich klarer!
Mein Fazit
Beeindruckend war für mich der sichere halt des Roboters an der Scheibe und dessen sichere Bewegung darauf, da hat der Hersteller ganze Arbeit geleistet. Was die Reinigungsleistung betrifft, so leistet der Roboter eigentlich das was man von feuchten Mikrofassertüchern erwarten kann. Das heißt der gut erreichbare Mittelteil ist schon recht sauber aber die Ränder und einige vergessene Stellen müssen doch noch nach geputzt werden. Das der Rahmen nicht gesäubert wird brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Die Arbeits- und Zeitersparnis ist also zumindest bei kleinen und mittleren Fenstern im privaten Haushalt für mich nicht wirklich ersichtlich, zudem der Roboter sehr langsam ist und nicht wirklich völlig unbeaufsichtigt werden sollte. Wer also eine echte Arbeitserleichterung sucht, zudem Zeit sparen möchte und dennoch ähnliche Qualität wie bei der Handreinigung erwartet, der wird sicherlich enttäuscht, das leisten Fensterreinigungsroboter heute noch nicht und ich wage zu behaupten das das auch so schnell nicht kommen wird. Für den Betrieb an sehr großen unzugänglichen Scheiben, können aber in der Tat Fensterputzroboter sicherlich in Zukunft interessant werden.
Autor/en
- Frank
Siehe auch
- Staubsaugerroboter - Übersicht
Weblinks
- Winbot Videotest Teil 1
- Winbot Videotest Teil 2
- Winbot Videotest Teil 3
- [1] Vorstellung im Forum