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Ein Transformator (lat. transformare‚ umwandeln) ist ein zusammengesetztes Bauelement. Er besteht meist aus einem Ferrit- oder Eisenkern, um den die Leiter zweier verschiedener Stromkreise gewickelt sind. Speist man eine dieser Wicklungen mit einer Wechselspannung, stellt sich an der anderen Wicklung ebenfalls eine Wechselspannung ein. Das Verhältnis dieser beiden Spannungen verhält sich wie das Verhältnis der Windungszahlen der beiden Wicklungen.
Inhaltsverzeichnis
Verwendung
Das Hauptanwendungsgebiet von Transformatoren ist die Anpassung von Wechselspannungen an die geforderten Bedingungen: Für die Stromversorgung sind sie unverzichtbar, da elektrische Energie wirtschaftlich sinnvoll nur mittels Hochspannung über weite Entfernungen transportiert werden kann; der Betrieb von Elektrogeräten ist aber nur mit Niederspannung praktikabel. Transformatoren befinden sich daher in nahezu allen Elektrogeräten, bei denen die Betriebsspannung von der Netzspannung verschieden ist.
In der Signalverarbeitung und der Tontechnik kommen spezielle Transformatoren zum Einsatz, die nicht auf verlustarme Übertragung, sondern auf möglichst ungestörte Signalweitergabe optimiert werden.
Grundlagen
Idealer Transformator
Bei einem idealen (d.h. ohne jegliche Verluste) Transformator verhalten sich auf Grund der elektromagnetischen Induktion die Spannungen an den Wicklungen proportional zur Windungszahl der Wicklungen. Sind N1 und N2 die Windungszahlen sowie UE und UA die Effektivwerte der primär- und sekundärseitigen Spannungen, so gilt:
UA = ( N2 / N1 ) * UE
Durch geeignete Wahl der Windungszahlen können mit einem Transformator somit Wechselspannungen sowohl hoch- als auch heruntertransformiert werden.
Wird sekundärseitig ein Verbraucher angeschlossen, so entnimmt dieser Leistung. Im Gegensatz zu den Spannungen an den Wicklungen sind die Ströme in den Wicklungen jedoch entgegengesetzt gerichtet. Physikalisch lässt sich dies mit dem Durchflutungssatz erklären. Daraus ergibt sich:
IA = N1 / N2 * IE
Die Kombination dieser beiden Gleichungen zeigt, daß bei einem idealen Transformator die primärseitig zugeführte Leistung gleich der sekundärseitig entnommenen Leistung ist. Der Transformator führt keine Zwischenspeicherung von Energie durch, noch erzeugt er Verluste:
UE * IE = UA * IA
Realer Transformator
Ideale Transformatoren sind nicht realisierbar. Folgende Verluste sind in einem realen Transformator zu erwarten:
- die Wicklungen besitzen einen Widerstand sowie eine Kapazität
- im Eisenkern treten Wirbelströme auf
- die Ummagnetisierung des Kerns benötigt Energie (Hysterese)
- nicht der gesamte magnetische Fluß Φ in der Primärwicklung fließt auch durch die Sekundärwicklung (Streufluß)
- die Permeabilität des Kerns hängt von der Frequenz und der Stärke des Magnetflusses ab
- Sättigungseffekte im Kern führen zu einer vom Primärstrom abhängigen Induktivität der Primärwicklung
- Magnetostriktion (Deformation magnetischer Materialien durch ein Magnetfeld) sorgt für eine geringe Änderung der Kerngröße
Die Verluste aufgrund der Widerstände der Wicklungen nennt man Kupferverluste, die anderen Verluste werden unter dem Begriff Eisenverluste zusammengefasst:
- Die Kupferverluste hängen von der Belastung des Transformators ab. Sie sind proportional zum Quadrat der Ströme in den Wicklungen
- Die Eisenverluste sind unabhängig von der Belastung, aber proportional zum Quadrat der magnetischen Flußdichte im Kern
- Die Hystereseverluste sind zudem proportional zur Frequenz
- die Wirbelstromverluste sind zudem proportional zum Quadrat der Frequenz
- Streuflüsse bewirken, dass die Sekundärspannung etwas geringer als erwartet ist
- Die Sättigung begrenzt die mögliche Betriebsfrequenz nach unten oder, bei gegebener Frequenz und Windungszahl, die mögliche Primärspannung nach oben. Wird Sättigung erreicht, fließen primärseitig hohe Ströme, während sekundärseitig nur eine geringe Spannung anliegt. Beim Einschalten des Transformators verursacht die Sättigungsmagnetisierung zudem einen Einschaltstrom, der kurzfristig ein Vielfaches des Nennstromes betragen kann.
- Die Magnetostriktion führt bei Netzfrequenz-Transformatoren zum typischen Netzbrummen
Kennwerte
- Der Kurzschlußstrom fließt bei primärseitiger Nennspannung und sekundärseitigem Kurzschluß. Er ist um so höher, je kleiner die Kurzschlußspannung ist. Er ist viel höher als der Nennstrom und kann einen Transformator in kurzer Zeit zerstören. Für Transformatoren mit kleiner Kurschlußspannung sind Kurzschlüsse gefährlich. Als kurzschlußfest werden Transformatoren bezeichnet, die im Kurzschlußfall nicht zerstört werden.
- Bei einem Kurzschluß auf der Sekundärseite wird primärseitig auf den Strom bei Nennlast geregelt. Dazu muß die Primärspannung reduziert werden; die so eingestellte Primärspannung heißt Kurzschlußspannung. Sie hängt hauptsächlich von der Konstruktion des Kerns ab. Sie wird nicht absolut, sondern als prozentuales Verhältnis zur Nennspannung angegeben. Bei Transformatoren mit hoher Nennleistung liegt sie bei <10 %, bei Kleintransformatoren etwa bei 15...40 % und bei Schweißtransformatoren bei fast 100 %.
- Der Wirkungsgrad ist das tatsächliche Verhältnis der primär- und sekundärseitigen elektrischen Leistung eines realen Transformators. Wegen der Verluste liegt er unter 1 (100 %). Transformatoren mit einer hohen Nennleistung haben oft Wirkungsgrade von über 99 %, während er bei Kleintransformatoren nur um 90 % liegt.
Aufbau und Bauformen
Material
Luftspalt
Anzapfungen
Ringkerne
Gestapelte Blechkerne
Lufttransformatoren
Stelltransformatoren
Sonderformen
Drehstromtrafo, Entmagnetisierung bei Durchflußwandler-Trafos, Speichertrafo im Sperrwandler, Streufeldtrafo,...
Anmerkungen
Der Autor möchte hier weder die an anderen Stellen zu findenden Formelsammlungen wiedergeben, noch mit diesem Artikel ein Fachbuch ersetzten. Einzig die Grundlagen, die (aus eigener Erfahrung) für einen Hobby-Bastler von Interesse sind, sollen hier dargestellt werden.
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Autor
--Williwilli 08:00, 27. Okt 2009 (CET)