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Laderegler Test Tueftler Seite

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In C versteht man unter Inline Assembler die Möglichkeit, direkt Assembler-Befehle in den Code einzufügen bzw. die eingefügten Assembler-Befehle selbst.

Neben den einzufügenden Befehlen muss beschrieben werden, welche Nebeneffekte die Befehle auf die Maschine haben und wo/wie Parameter übergeben werden, bzw. wie die Zuordnung von Variablen zu den Registern ist.

Obgleich das dazu verwendete Schlüsselwort __asm zum ANSI-C-Standard gehört, ist dies in jedem C-Compiler anders implementiert. Das gilt insbesondere für die Schnittstellenbeschreibung Variablen/Register. Dieser Artikel bezieht sich auf Inline Assembler von avr-gcc.

Begriffe

Assembler-Template
Das Template (Schablone) ist ein statischer, konstanter String im Sinne von C. Es enthält die Assembler-Befehle sowie Platzhalter, in deren Stelle später die Operanden treten
Constraint
Die Constraints (Nebenbedingungen) beschreiben Einschränkungen an die zu verwendeten Register. Dies ist notwendig, da nicht alle Maschinenbefehle auf alle Register anwendbar sind
Clobber-List
Das ist eine Liste von Registern, deren Inhalt durch den Inline-Assembler zerstört wird

Syntax und Semantik

Das Schlüsselwort, um eine Inline-Assembler Sequenz einzuleiten, ist __asm (ANSI). Oft ist auch asm oder __asm__ verwendbar. Um zu kennzeichnen, daß die Sequenz keinesfalls wegoptimiert werden darf – etwa dann, wenn der Assembler keine Wirkung auf C-Variablen hat – wird dem asm ein volatile bzw. __volatile nachgestellt. Danach folgen in runden Klammern die durch : getrennten Abschnitte des Inline-Assemblers:

asm volatile (asm-template : output-operand-list : input-operand-list : clobber-list);

Abschnitte, die leer sind, können auch weggelassen werden, wenn dahinter kein weiterer Abschnitt folgt:

asm volatile (asm-template);

Oder, wenn weder Input- noch Output-Operanden gebraucht werden, aber Register oder Speicher verändert werden:

asm volatile (asm-template ::: clobber-list);

Aus Compiler-Sicht werden die Assembler-Befehle im Template parallel, also gleichzeitig ausgeführt! Dies ist zu bedenken, wenn Register sowohl als Input als auch als Output verwendet werden.

Assembler-Template

Im Template stehen die durch Zeilenumbrüche getrennten Assembler-Befehle. Das Template kann zudem %-Ausdrücke als Platzhalter enthalten, welche durch die Operanden ersetzt werden. Dabei bezieht sich %0 auf den ersten Operanden, %1 auf den zweiten Operanden, etc. Die Operanden selbst werden im zweiten und dritten Abschnitt des Templates als Komma-getrennte Liste angegeben.

Ein Platzhalter kann zusätzlich einen einbuchstabigen Modifier enthalten, um ein Register in einem speziellen Format darzustellen. Wird z.B. ein 16-Bit-Wert in den Registern r31:r30 gehalten, dann wären folgende Ersetzungen denkbar (als erstes Argument):

%0     →  r30

%A0    →  r30

%B0    →  r31

%a0    →  y  

Im einfachsten Falle enthält das Templater nur einen Befehl:

"nop"

oder sogar garkeinen Befehl und lediglich einen Kommentar:

"; ein Kommentar"
Tabelle: asm-Platzhalter und ihre Modifier, Sonderzeichen
Platzhalter wird ersetzt durch
%n Wird ersezt durch Argument n mit n = 0...9
%An das erste (untere) Register des Arguments n (Bits 0...7)
%Bn das zweite Register des Arguments n (Bits 8...15)
%Cn das dritte Register des Arguments n (Bits 16...23)
%Dn das vierte Register des Arguments n (Bits 24...31)
%an Ausgabe des Arguments als Adress-Register,
also als x, y bzw. z. Erlaubt zusammen mit Constraint b, e, x, y, z
%~ wird auf AVR mit Flash bis max. 8kByte durch ein r ersetzt, ansonsten bleibt es leer.
Zum Aufbau von Sprungbefehlen, etwa "%~call foo"
%= eine für dieses asm-Template und die Übersetzungseinheit eindeutige Zahl.
Zum Aufbau lokaler Sprungmarken.
Sequenz wird ersetzt durch Sonderzeichen
%% das %-Zeichen selbst
\n ein Zeilenumbruch
zum Trennen mehrerer asm-Befehle/Zeilen
\t ein TAB, zur Übersichtlichkeit im erzeugten asm
\" ein " wird eingefügt
\\ das \-Zeichen selbst
Kommentar Beschreibung
; Text einzeiliger Kommentar bis zum Ende des Templates bzw. nächsten Zeilenumbruch
/* Text */ mehrzeiliger Kommentar wie in C

Operanden und Constraints

Ein Operand besteht aus der Angabe des Constraints (also der Registerklasse und Kennzeichnung, ob es sich um einen Output-Operanden handelt) und dahinter in runden Klammern der C-Ausdruck, der in Register der angegebenen Klasse geladen werden soll.

Mehrere Input- bzw. Output-Operanden werden durch Komma getrennt.

Tabelle: Constraints und ihre Bedeutung
Constraint Register Wertebereich   Constraint Konstante Wertebereich
a einfache obere Register r16...r23 G Floatingpoint-Konstante 0.0
b Pointer-Register y, z i Konstante  
d obere Register r16...r31 I positive 6-Bit-Konstante 0...63
e Pointer-Register x, y, z J negative 6-Bit Konstante -63...0
l untere Register r0...r15 M 8-Bit Konstante 0...255
q Stack-Pointer SPH:SPL  
r ein Register r0...r31
t Scratch-Register r0
w obere Register-Paare r24, r26, r28, r30
x Pointer-Register X x (r27:r26)
y Pointer-Register Y y (r29:r28)
z Pointer-Register Z z (r31:r30)
0...9 Identisch mit dem angegebenen Operanden
Wird verwendet, wenn ein Operand sowohl als Input
als auch als Output dient, um sich auf diesen
Operanden zu beziehen
Tabelle: Constraint Modifier
Modifier Bedeutung
= der Operand ist Output-Operand
& diesen Operanden nicht als Input-Operanden verwenden,
sondern nur als Output-Operand

Ein Input-Operand könnte also so aussehen, wobei foo eine C-Variable ist. Als Register dient ein (je nach Typ von foo auch mehrere) obere Register, irgendwo von r16 bis r31:

"d" (foo)

Soll foo ein Output-Operand sein, sieht es so aus:

"=d" (foo)

Ist foo sowohl Input als auch Output, sieht es so aus. Hier ein komplettes Beispiel, daß die Nibbles von foo tauscht:

unsigned char foo;
...
asm volatile ("swap %0" : "=r" (foo) : "0" (foo));
Tabelle: Übersicht AVR-Instruktionen und passende Constraints
Mnemonic Constraint   Mnemonic Constraint   Mnemonic Constraint   Mnemonic Constraint
adc r,r add r,r adiw w,I and r,r
andi d,M asr r bclr I bld r,I
brbc I,label brbs I,label bset I bst r,I
cbi I,I cbr d,I com r cp r,r
cpc r,r cpi d,M cpse r,r dec r
elpm t,z eor r,r in r,I inc r
ld r,e ldd r,b ldi d,M lds r,label
lpm t,z lsl r lsr r mov r,r
movw r,r mul r,r neg r or r,r
ori d,M out I,r pop r push r
rol r ror r sbc r,r sbci d,M
sbi I,I sbic I,I sbiw w,I sbr d,M
sbrc r,I sbrs r,I ser d st e,r
std b,r sts label,r sub r,r subi d,M
swap r  

Clobbers

In der Komma-getrennten Clobber-Liste kann man angeben, welche Register durch den Inline-Assembler ihren Wert ändern. Ändern z.B. r2 und r3 ihre Werte, dann ist die Clobber-Liste

"r2", "r3"

Wird schreibend auf das RAM zugegriffen, dann muss man das auch mitteilen, damit RAM-Inhalte, die sich evtl. in Registern befinden, nach dem Inline-Assembler neu gelesen werden. Der Clobber dafür ist:

"memory"

Beispiel:

Es soll ein Inline-Assembler geschrieben werden, das den Inhalt zweier aufeinanderfolgender Speicherstelen austauscht. Die Adresse soll in addr stehen. Sie ist Input-Operand und muss in Register X, Y oder Z stehen. Die passende Constraint ist also "e". Nach der Sequenz liegt addr unverändert vor.

   asm volatile (
      "ld r2,  %a0+"   "\n\t"
      "ld r3,  %a0"    "\n\t"
      "st %a0,  r2"    "\n\t"
      "st -%a0, r3"
         : /* keine Output-Operanden */
         : "e" (addr)
         : "r2", "r3", "memory"
   );

avr-gcc entscheidet sich dazu, das Z-Register zu verwenden:

	ld r2,  Z+
	ld r3,  Z
	st Z,  r2
	st -Z, r3

Günstiger ist es jedoch, dem Compiler die Entscheidung zu überlassen, welche(s) Register als Hilfsregister verwendet werden sollen. Ein Register kann __tmp_reg__ sein, für das andere legen wir eine lokale 8-Bit-Variable an:

   {
      char hilf;
	
      asm volatile (
         "ld __tmp_reg__,  %a1+"           "\n\t"
         "ld %0,           %a1"            "\n\t"
         "st %a1,          __tmp_reg__"    "\n\t"
         "st -%a1,         %0"
            : "=r" (hilf)
            : "e" (addr)
            : "memory"
      );
	}

__tmp_reg__ (also r0) brauch nicht in die Clobber-Liste aufgenommen zu werden. Um das zweite benötigte Register kümmert sich gcc und sichert es, falls nötig

       	ld	r0, Z+
       	ld	r24, Z
       	st	Z, r0
       	st	-Z, r24

Vordefinierte Bezeichner und Makros

Tabelle: vordefinierte Bezeichner/Makros
Bezeichner Bedeutung
__SP_L__ unteres Byte des Stack-Pointers, für in bzw. out
__SP_H__ oberes Byte des Stack-Pointers, für in bzw. out
__SREG__ Status-Register, für in bzw. out
__tmp_reg__ ein Register zur temporären Verwendung (r0)
__zero_reg__ ein Register, das 0 enthält (r1)
lo8(const) die unteren 8 Bit der Konstanten const
hi8(const) Bits 8...15 der Konstanten const
hlo8(const) Bits 16...23 der Konstanten const
hhi8(const) Bits 24...31 der Konstanten const

Beispiele

Quellen

  • Doku zur avr-libc
  • Doku zu avr-gcc
  • Quellen von gcc

Siehe auch


LiFePO4 Speicher Test