Aus RN-Wissen.de
Wechseln zu: Navigation, Suche
Rasenmaehroboter fuer schwierige und grosse Gaerten im Test

(Baustelle)
Zeile 18: Zeile 18:
  
 
Eine LED an Port B1 wird einmal pro Sekunde an bzw. ausgeschaltet. Die LED blinkt also mit einer Frequenz von 1/2 Hz.
 
Eine LED an Port B1 wird einmal pro Sekunde an bzw. ausgeschaltet. Die LED blinkt also mit einer Frequenz von 1/2 Hz.
 
Dazu wird Timer1 so initialisiert, daß er 1000 Interrupts pro Sekunde auslöst. In jedem 1000. Timer1-Interrupt wird dann die LED geschaltet.
 
  
 
=Von der C-Quelle zum hex-File=
 
=Von der C-Quelle zum hex-File=
  
Das Beispiel besteht ganz bewusst aus zwei getrennten
+
Das Übersetzen über Kommandozeilen-Eingaben erledigt und ''nicht''
Quelldateien (Modulen) um zu zeigen,
+
wie man Code auf mehrere Dateien aufteilen kann um die Übersichtlichkeit
+
bei grösseren Projekten zu wahren.
+
Eine etwas einfachere Struktur hat die Datei im Abschnitt "[[Hallo Welt für AVR (Blinky)#Alles in einer Datei|Alles in einer Datei]]", das den Blinky in einer einzigen Datei implementiert.
+
 
+
Ausserdem wird das Übersetzen über Kommandozeilen-Eingaben erledigt und ''nicht''
+
 
über Werkzeuge wie [[make]],  
 
über Werkzeuge wie [[make]],  
 
das die Zusammenhänge eher verschleiert als erhellt,
 
das die Zusammenhänge eher verschleiert als erhellt,
 
und dessen inkorrekte Anwendung eine häufige Fehlerquelle ist.
 
und dessen inkorrekte Anwendung eine häufige Fehlerquelle ist.
  
Nach Speichern der Quelldatein in ein eigenes Verzeichnis enthält dieses die Dateien
+
Nach Speichern der Quelldatein in ein eigenes Verzeichnis enthält dieses die Datei
  blinky.c timer1.c timer1.h
+
  blinky.c
  
 
==Compilieren==
 
==Compilieren==
  
Zunächst werden die C-Dateien übersetzt.  
+
Zunächst wird die C-Dateie übersetzt.  
 
Der Übersetzungsvorgang wird gesteuert durch Kommandozeilen-Parameter (siehe [[avr-gcc]]).
 
Der Übersetzungsvorgang wird gesteuert durch Kommandozeilen-Parameter (siehe [[avr-gcc]]).
 
Die Option  
 
Die Option  
Zeile 48: Zeile 40:
 
;<tt>-Os</tt>: optimiert auf Codegröße.
 
;<tt>-Os</tt>: optimiert auf Codegröße.
 
  > avr-gcc blinky.c -c -o blinky.o -Os -g -mmcu=atmega8
 
  > avr-gcc blinky.c -c -o blinky.o -Os -g -mmcu=atmega8
> avr-gcc timer1.c -c -o timer1.o -Os -g -mmcu=atmega8
+
Danach ist eine neue Dateien entstanden (*.o)
Danach sind zwei neue Dateien entstanden (*.o)
+
  blinky.c blinky.o
  blinky.c blinky.o timer1.c timer1.h timer1.o
+
  
 
In der Quelle wird der Wert für das OCR1A-Register aus der Taktfrequenz des
 
In der Quelle wird der Wert für das OCR1A-Register aus der Taktfrequenz des
Zeile 57: Zeile 48:
  
 
Standardmässig sind [[AVR|AVRs]] mit dem internen RC-Oszillator mit ca. 1&nbsp;MHz getaktet.
 
Standardmässig sind [[AVR|AVRs]] mit dem internen RC-Oszillator mit ca. 1&nbsp;MHz getaktet.
Daher wird <tt>F_CPU</tt> in <tt>timer1.c</tt> zu 1000000 definiert:
+
Daher wird <tt>F_CPU</tt> in <tt>blinky.c</tt> zu 1000000 definiert:
#ifndef F_CPU
+
 
  #define F_CPU 1000000
 
  #define F_CPU 1000000
#endif /* F_CPU */
 
 
{{FarbigerRahmen|
 
{{FarbigerRahmen|
 
Dieser Wert hat rein informativen Charakter und bewirkt ''nicht'', daß der Controller mit einer anderen Frequenz läuft! Das geht über einen anderen Quarz/Oszillator oder andere Fuse-Einstellungen.
 
Dieser Wert hat rein informativen Charakter und bewirkt ''nicht'', daß der Controller mit einer anderen Frequenz läuft! Das geht über einen anderen Quarz/Oszillator oder andere Fuse-Einstellungen.
Zeile 66: Zeile 55:
  
 
Hat man den AVR mit einem anderen Takt laufen, dann gibt man diesen einfach in der
 
Hat man den AVR mit einem anderen Takt laufen, dann gibt man diesen einfach in der
Kommandozeile an, z.B. für 8&nbsp;MHz:
+
Kommandozeile an, z.B. für 8&nbsp;MHz. Dies setzt den Define für <tt>F_CPU</tt> auf <tt>8000000</tt>
 
  > avr-gcc ... -DF_CPU=8000000
 
  > avr-gcc ... -DF_CPU=8000000
 
Analog kann man mit <tt>INTERRUPTS_PER_SECOND</tt> verfahren, das auf 1000 gesetzt ist,
 
und auch mit der Option <tt>-D</tt> überschrieben werden kann.
 
  
 
==Linken==
 
==Linken==
Die beiden erzeugten Objekte werden nun zusammengebunden, um die Ausgabedatei (*.elf) zu erhalten:
+
Die erzeugten Objek-Datei wird nun zusammengebunden, um die Ausgabedatei (*.elf) zu erhalten:
  > avr-gcc blinky.o timer1.o -o blinky.elf -mmcu=atmega8
+
  > avr-gcc blinky.o -o blinky.elf -mmcu=atmega8
 
erzeugt die ausführbare Datei (*.elf), die noch zusätzliche Informationen wie
 
erzeugt die ausführbare Datei (*.elf), die noch zusätzliche Informationen wie
 
Debug-Infos etc. beinhaltet mit dem Namen <tt>blinky.elf</tt>:
 
Debug-Infos etc. beinhaltet mit dem Namen <tt>blinky.elf</tt>:
  blinky.c blinky.elf blinky.o timer1.c timer1.h timer1.o
+
  blinky.c blinky.elf blinky.o
  
 
==Umwandeln nach hex==
 
==Umwandeln nach hex==
Zeile 87: Zeile 73:
 
Damit enthält die hex-Datei die Sections <tt>.text</tt> (Programm) und <tt>.data</tt> (Daten).
 
Damit enthält die hex-Datei die Sections <tt>.text</tt> (Programm) und <tt>.data</tt> (Daten).
 
Das Verzeichnis beinhaltet jetzt
 
Das Verzeichnis beinhaltet jetzt
  blinky.c blinky.elf blinky.hex blinky.o timer1.c timer1.h timer1.o
+
  blinky.c blinky.elf blinky.hex blinky.o
  
 
===EEPROM===
 
===EEPROM===
Zeile 106: Zeile 92:
 
Hier ein Ausschnitt aus dem Listfile:
 
Hier ein Ausschnitt aus dem Listfile:
 
<pre>
 
<pre>
0000005c <job_timer1>:
+
00000072 <wait_10ms>:
    uint16_t count;
+
  
    /* irq_count um 1 erhöhen und              */
+
// //////////////////////////////////////////////////////////////////////
    /* gegebenenfalls die LED blinken */
+
// Wartet etwa t*10 ms.
    count = 1+irq_count;
+
// timer_10ms wird alle 10ms in der Timer1-ISR erniedrigt.
  5c:  20 91 60 00    lds    r18, 0x0060
+
// Weil es bis zum nächsten IRQ nicht länger als 10ms dauert,
  60:  30 91 61 00    lds    r19, 0x0061
+
// wartet diese Funktion zwischen (t-1)*10 ms und t*10 ms.
  64:  2f 5f          subi    r18, 0xFF      ; 255
+
void wait_10ms (const uint8_t t)
  66:  3f 4f          sbci    r19, 0xFF      ; 255
+
{
 
+
     timer_10ms = t;
    if (count >= INTERRUPTS_PER_SECOND)
+
   72: 80 93 61 00 sts 0x0061, r24
  68:  83 e0          ldi    r24, 0x03      ; 3
+
     while (timer_10ms);
  6a:  28 3e          cpi     r18, 0xE8      ; 232
+
   76: 80 91 61 00 lds r24, 0x0061
   6c:   38 07          cpc    r19, r24
+
   7a: 88 23      and r24, r24
  6e:  30 f0          brcs    .+12            ; 0x7c
+
   7c: e1 f7      brne .-8      ; 0x76 <wait_10ms+0x4>
     {
+
   7e: 08 95       ret
        count = 0;
+
  70:  20 e0          ldi    r18, 0x00      ; 0
+
  72:  30 e0          ldi    r19, 0x00      ; 0
+
        PORT_LED ^= (1 << PAD_LED);
+
  74:  88 b3          in      r24, 0x18      ; 24
+
   76:   92 e0          ldi    r25, 0x02      ; 2
+
  78:  89 27          eor    r24, r25
+
   7a:   88 bb          out    0x18, r24       ; 24
+
    }
+
 
+
    irq_count = count;
+
   7c:   30 93 61 00    sts    0x0061, r19
+
   80:   20 93 60 00    sts    0x0060, r18
+
  84:  08 95           ret
+
 
</pre>
 
</pre>
 
Links stehen die Adressen, dann die Maschinencodes der Befehle,
 
Links stehen die Adressen, dann die Maschinencodes der Befehle,
Zeile 149: Zeile 120:
 
landen. Erstellt wird das Mapfile während des Linkens, indem <tt>avr-gcc</tt>
 
landen. Erstellt wird das Mapfile während des Linkens, indem <tt>avr-gcc</tt>
 
ein Option an den Linker weiterreicht, die diesem zum Erstellen eines solchen Files veranlasst:
 
ein Option an den Linker weiterreicht, die diesem zum Erstellen eines solchen Files veranlasst:
  > avr-gcc blinky.o timer1.o -o blinky.elf ... -Wl,-Map,blinky.map
+
  > avr-gcc blinky.o -o blinky.elf ... -Wl,-Map,blinky.map
 
Dadurch entsteht das Mapfile <tt>blinky.map</tt>.
 
Dadurch entsteht das Mapfile <tt>blinky.map</tt>.
  
Zeile 155: Zeile 126:
  
 
Die Größe der erhaltenen Objekte/Files können mit <tt>avr-size</tt> ausgegeben werden.
 
Die Größe der erhaltenen Objekte/Files können mit <tt>avr-size</tt> ausgegeben werden.
  > avr-size -x blinky.o timer1.o
+
  > avr-size -x blinky.o
 
druckt aus:
 
druckt aus:
 
   text    data    bss    dec    hex filename
 
   text    data    bss    dec    hex filename
   0x42     0x0    0x2      68      44 blinky.o
+
   0x7c     0x0    0x2     126     7e blinky.o
  0x70    0x0    0x2    114      72 timer1.o
+
 
Das sind die Größen der einzelnen [[avr-gcc#Sections|Sections]].
 
Das sind die Größen der einzelnen [[avr-gcc#Sections|Sections]].
 
Für das Flash relevant ist die Größe von  
 
Für das Flash relevant ist die Größe von  
Zeile 166: Zeile 136:
 
+ <tt>.bss</tt> (null-initialisierte Daten).
 
+ <tt>.bss</tt> (null-initialisierte Daten).
  
Im Flash werden also 114+68+0+0=182 Bytes belegt, und im SRAM 0+0+2+2=4 Bytes.
+
Im Flash werden also 126+0=126 Bytes belegt, und im SRAM 0+2=2 Bytes.
  
 
Die Gesamtgrösse ergibt sich jedoch erst aus dem elf-File,
 
Die Gesamtgrösse ergibt sich jedoch erst aus dem elf-File,
Zeile 174: Zeile 144:
 
<pre>
 
<pre>
 
blinky.elf  :
 
blinky.elf  :
section     size      addr
+
section           size      addr
.text     0x110       0x0
+
.text             0xd8       0x0
.data       0x0  0x800060
+
.data               0x0  0x800060
.bss         0x4   0x800060
+
.bss               0x2   0x800060
.noinit     0x0  0x800064
+
.noinit             0x0  0x800062
.eeprom     0x0  0x810000
+
.eeprom             0x0  0x810000
.stab     0x798       0x0
+
.stab             0x36c       0x0
.stabstr   0x6b0       0x0
+
.stabstr           0x84       0x0
Total     0xf5c
+
.debug_aranges    0x14        0x0
</pre>
+
.debug_pubnames    0x48        0x0
Im Flash werden somit 0x110+0=272 Bytes belegt, also 90 Bytes mehr als die Objekte benötigen; davon entfallen z.B. schon 38 Bytes auf die Vektortabelle des [[ATmega8]],  
+
.debug_info        0xfc        0x0
 +
.debug_abbrev     0xa2        0x0
 +
.debug_line      0x101        0x0
 +
.debug_str        0xa6        0x0
 +
Total            0x86b</pre>
 +
Im Flash werden somit 0xda+0=218 Bytes belegt, also 92 Bytes mehr als das Object benötigt; davon entfallen z.B. schon 38 Bytes auf die Vektortabelle des [[ATmega8]],  
 
die 2*19 Bytes groß ist.  
 
die 2*19 Bytes groß ist.  
  
Zeile 191: Zeile 166:
 
was nach Größe sortiert ausdruckt:
 
was nach Größe sortiert ausdruckt:
 
<pre>
 
<pre>
00800060 00000002 b irq_count
+
00800060 00000001 b interrupt_num_10ms.0
00800062 00000002 b timer1a_job
+
00800061 00000001 b timer_10ms
00000086 00000018 T main
+
00000072 0000000e T wait_10ms
0000009e 00000022 T timer1_init
+
0000005c 00000016 T timer1_init
0000005c 0000002a t job_timer1
+
000000bc 0000001c T main
000000c0 0000004e T SIG_OUTPUT_COMPARE_1A
+
00000080 0000003c T __vector_6
 
</pre>
 
</pre>
  
=Baustelle=
+
=Quellcode=
 +
Der Quellcode ist für die Version 3.x von [[avr-gcc]]. In der 4er-Version gab es tiefgreifende interne Änderungen im Compiler; er ist noch instabil und kann momentan noch nicht für den Produktiv-Einsatz empfohlen werden (Stand 02/2005).
 
  #include <avr/io.h>
 
  #include <avr/io.h>
 
  #include <avr/interrupt.h>
 
  #include <avr/interrupt.h>
Zeile 354: Zeile 330:
 
  }
 
  }
  
=Quellcode=
 
Der Quellcode ist für die Version 3.x von [[avr-gcc]]. In der 4er-Version gab es tiefgreifende interne Änderungen im Compiler; er ist noch instabil und kann momentan noch nicht für den Produktiv-Einsatz empfohlen werden (Stand 02/2005).
 
 
==blinky.c==
 
<pre>
 
#include <avr/io.h>
 
#include <avr/interrupt.h>
 
 
#include "timer1.h"
 
 
/* PortB.1 blinkt jede Sekunde                */
 
/* also mit einer Frequenz von 1/2 Hz        */
 
#define DDR_LED DDRB
 
#define PORT_LED PORTB
 
#define PAD_LED 1
 
 
static void ioinit();
 
static void job_timer1();
 
 
/* Zählt in jedem aufgetretenem IRQ eins hoch */
 
static volatile uint16_t irq_count = 0;
 
 
/* Diese Funktion ist ein 'Callback'          */
 
/* Sie wird an timer1_init() übergeben        */
 
/* und von dort aus aufgerufen, und zwar      */
 
/* INTERRUPTS_PER_SECOND mal pro Sekunde.    */
 
/* Sie wird also auf IRQ-Ebene ausgeführt    */
 
void job_timer1()
 
{
 
    uint16_t count;
 
 
    /* irq_count um 1 erhöhen und              */
 
    /* gegebenenfalls die LED blinken */
 
    count = 1+irq_count;
 
 
    if (count >= INTERRUPTS_PER_SECOND)
 
    {
 
        count = 0;
 
        PORT_LED ^= (1 << PAD_LED);
 
    }
 
 
    irq_count = count;
 
}
 
 
void ioinit()
 
{
 
    /* Port als Ausgang */
 
    DDR_LED |= (1 << PAD_LED);
 
   
 
    /* Initialisiert Timer1, um jede Sekunde              */
 
    /* INTERRUPTS_PER_SECOND mal die Funktion job_timer1  */
 
    /* aufzurufen */
 
    timer1_init (job_timer1);
 
}
 
 
int main (void)
 
{
 
    /* Peripherie initialisieren */
 
    ioinit();
 
 
    /* Interrupts aktivieren    */
 
    sei();
 
 
    /* Nach main landen wir in exit(),                    */
 
    /* das nur aus einer Endlosschleife besteht (avr-gcc) */
 
    /* Der Interrupt lässt die LED weiterhin              */
 
    /* im Sekundentakt blinken                            */
 
    return 0;
 
}
 
</pre>
 
 
==timer1.h==
 
 
<pre>
 
#ifndef _TIMER1_H_
 
#define _TIMER1_H_
 
 
#include <inttypes.h>
 
 
#ifndef INTERRUPTS_PER_SECOND
 
#define INTERRUPTS_PER_SECOND 1000
 
#endif /* INTERRUPTS_PER_SECOND */
 
 
extern void timer1_init (void (*) (void));
 
 
#endif /* _TIMER1_H_ */
 
</pre>
 
 
==timer1.c==
 
 
<pre>
 
#include <avr/io.h>
 
#include <avr/interrupt.h>
 
 
#include "timer1.h"
 
 
#ifndef F_CPU
 
#define F_CPU 1000000
 
#endif /* F_CPU */
 
 
/* Test von F_CPU und INTERRUPTS_PER_SECOND */
 
/* auf Gültigkeitsbereich                  */
 
#if (F_CPU / INTERRUPTS_PER_SECOND -1 < 0) \
 
    || (F_CPU / INTERRUPTS_PER_SECOND -1 >= 0x10000)
 
#error Werte für F_CPU bzw. INTERRUPTS_PER_SECOND ungeeignet
 
#error evtl. muss der Prescaler verwendet werden
 
#endif
 
 
/* Callback-Funktion */
 
static void (*timer1a_job) (void);
 
 
void timer1_init (void (*job) (void))
 
{
 
    timer1a_job = job;
 
 
#if defined (__AVR_AT90S2313__)
 
    /* AVR Classic:                    */
 
    /* Timer1 läuft mit vollem Takt    */
 
    /* CTC: Clear Timer on CompareMatch */
 
    /* Timer1 ist Zähler                */
 
    TCCR1A = 0;
 
    TCCR1B = (1 << CS10) | (1 << CTC1);
 
#elif defined (__AVR_ARCH__) && ((__AVR_ARCH__==4) || (__AVR_ARCH__==5))
 
    /* AVR Mega:                                */
 
    /* Mode #4 für Timer1 (ATmega8 Manual S. 97) */
 
    /* und voller MCU Takt (Prescale=1)          */
 
    TCCR1A = 0;
 
    TCCR1B = (1 << WGM12) | (1 << CS10);
 
#else
 
#error Dont know how to setup timer1
 
#endif
 
 
    /* OutputCompare1A Register setzen        */
 
    OCR1A = (uint16_t) ((uint32_t) F_CPU / INTERRUPTS_PER_SECOND -1);
 
 
    /* evtl. gesetztes OC1A-Flag zurücksetzen */
 
    TIFR = (1 << OCF1A);
 
 
    /* OutputCompare1A Interrupt aktivieren  */
 
    TIMSK |= (1 << OCIE1A);
 
}
 
 
/* Die Interrupt Service Routine ruft lediglich */
 
/* timer1a_job auf (callback)                  */
 
SIGNAL(SIG_OUTPUT_COMPARE1A)
 
{
 
    timer1a_job();
 
}
 
</pre>
 
 
== Alles in einer Datei ==
 
 
In der folgenden Quelldatei sind alle Routinen in etwas vereinfachter Form zusammengefasst.
 
Zum Übersetzen gibt man an (hier für [[ATmega32]]):
 
> avr-gcc blinky-all.c -o blinky-all.elf -mmcu=atmega32 -g -Os
 
<!--
 
oder, falls man die Ausgabe im Intel HEX-Format haben möchte:
 
> avr-gcc blinky-all.c -o blinky-all.hex -mmcu=atmega32 -g -Os -Wl,--oformat=ihex
 
-->
 
Möchte man <tt>F_CPU</tt> oder <tt>INTERRUPTS_PER_SECOND</tt> ändern, dann muss das bei diesem Beispiel direkt in der Quelle angepasst werden. <tt>F_CPU</tt> hat wie immer nur rein informativen Charakter, um zu wissen, wie schnell der AVR läuft. Eingestellt wird die Taktfrequenz über die [[AVR#Die Fusebits|Fuse-Bits]] bzw. Wahl eines entsprechenden Quarzes/Oszillators/Resonators/RC-Glieds.
 
 
'''Quelle''' (<tt>blinky-all.c</tt>):
 
<pre>
 
#include <avr/io.h>
 
#include <avr/interrupt.h>
 
 
// PortB.1 blinkt jede Sekunde
 
// also mit einer Frequenz von 1/2 Hz
 
#define DDR_LED  DDRB
 
#define PORT_LED PORTB
 
#define PAD_LED  1
 
 
// Werte zur Berechnung der Interrupt-Rate bei AVR-Fuses,
 
// die auf 1MHz eingestellt sind (Werkseinstellung für internen RC-Oszillator)
 
#define F_CPU                1000000
 
 
// 1000 Interrupts pro Sekunde
 
#define INTERRUPTS_PER_SECOND 1000
 
 
// Prototypen der Funktionen
 
void ioinit();
 
 
// Wird durch jeden IRQ eins hochgezählt
 
static volatile uint16_t irq_count = 0;
 
 
// Wert für das OutputCompare-Register (OCR1A)
 
#define OCR_VAL          (F_CPU / INTERRUPTS_PER_SECOND -1)
 
 
// Initialisierung der Hardware
 
void ioinit()
 
{
 
    // Port als Ausgang
 
    DDR_LED |= (1 << PAD_LED);
 
   
 
    // Initialisiert Timer1, um jede Sekunde 1000 IRQs auszulösen
 
    // ATmega: Mode #4 für Timer1 und voller MCU-Takt (Prescale=1)
 
    TCCR1A = 0;
 
    TCCR1B = (1 << WGM12) | (1 << CS10);
 
 
    // OutputCompare1A Register setzen
 
    OCR1A = (uint16_t) ((uint32_t) OCR_VAL);
 
 
    // OutputCompare1A Interrupt aktivieren
 
    TIMSK |= (1 << OCIE1A);
 
}
 
 
// Das Hauptprogramm (Einsprungpunkt)
 
int main()
 
{
 
    // Peripherie initialisieren
 
    ioinit();
 
 
    // Interrupts aktivieren
 
    sei();
 
 
    // Eine Endlosschleife. 
 
    // Der Interrupt lässt die LED weiterhin blinken
 
    while (1)
 
    {}
 
}
 
 
// Die Interrupt Service Routine (ISR) wird INTERRUPTS_PER_SECOND mal
 
// pro Sekunde ausgeführt. irq_count zählt die Aufrufe und blinkt die LED
 
// wenn 1 Sekunde vergangen ist.
 
SIGNAL(SIG_OUTPUT_COMPARE1A)
 
{
 
    uint16_t count;
 
 
    // irq_count um 1 erhöhen und...
 
    count = 1+irq_count;
 
 
    // ...alle 1000 IRQs die LED blinken
 
    if (count >= INTERRUPTS_PER_SECOND)
 
    {
 
        count = 0;
 
        PORT_LED ^= (1 << PAD_LED);
 
    }
 
 
    irq_count = count;
 
}
 
</pre>
 
 
Für klassische AVRs wie [[AT90S2313]] muss die Initialisierung etwas abgeändert werden, weil sich Bit-Bezeichner unterscheiden:
 
<pre>
 
// AVR Classic:
 
// Timer1 läuft mit vollem Takt
 
// CTC: Clear Timer on CompareMatch
 
// Timer1 ist Zähler
 
    TCCR1A = 0;
 
    TCCR1B = (1 << CS10) | (1 << CTC1);
 
</pre>
 
 
<!--
 
Wenn man will, alnn man den Code bzw. die Werte noch einem kleinen Gültikeitstest unterziehen.
 
// Test von F_CPU und INTERRUPTS_PER_SECOND auf Gültigkeit
 
#if (OCR_VAL < 0) || (OCR_VAL >= 0x10000)
 
#error Werte für F_CPU bzw. INTERRUPTS_PER_SECOND ungeeignet
 
#endif // test OCR_VAL
 
 
#ifndef TCNT1
 
#error Dieser Controller hat keinen Timer1
 
#endif // TCNT1
 
-->
 
  
 
=Spin-off=
 
=Spin-off=
Zeile 629: Zeile 342:
 
* Bedingte Codeübersetzung/Controllerunterscheidung mit <tt>#ifdef</tt> (in <tt>timer1_init</tt>)
 
* Bedingte Codeübersetzung/Controllerunterscheidung mit <tt>#ifdef</tt> (in <tt>timer1_init</tt>)
 
* Abchecken der Güligkeit von Defines durch den Präprozessor
 
* Abchecken der Güligkeit von Defines durch den Präprozessor
* Übergabe eines Funktionszeigers, um später eine Funktion indirekt aufzurufen
 
* Zusammenlinken mehrerer Module
 
  
 
=Siehe auch=
 
=Siehe auch=

Version vom 4. Oktober 2006, 17:44 Uhr

Das erste C-Programm, das man zu sehen bekommt, ist für die meisten das "Hallo Welt". Bei "Hallo Welt" geht es weniger um die Funktionalität an sich, sondern darum zu lernen, wie man überhaupt ein Programm übersetzt und einen Compiler verwendet.

Was für den PC das "Hallo Welt", ist für einen kleinen Microcontroller der "Hallo Blinky", der einfach nur eine Leuchtdiode (LED) blinken lässt.

Im Vergleich zu "Hallo Welt" sieht der Blinky viel komplizierter aus, aber eigentlich ist er einfacher, dann es werden keine umfangreichen Funktionen oder Black-Boxen benutzt wie etwa printf(). Ausser dem eingegebenen Quellcode kommt also kein anderer Code zur Ausführung!

Bitte beachte auch die Hinweise zu Inkompatibilitäten von avr-gcc!

Beschreibung

Eine LED an Port B1 wird einmal pro Sekunde an bzw. ausgeschaltet. Die LED blinkt also mit einer Frequenz von 1/2 Hz.

Von der C-Quelle zum hex-File

Das Übersetzen über Kommandozeilen-Eingaben erledigt und nicht über Werkzeuge wie make, das die Zusammenhänge eher verschleiert als erhellt, und dessen inkorrekte Anwendung eine häufige Fehlerquelle ist.

Nach Speichern der Quelldatein in ein eigenes Verzeichnis enthält dieses die Datei

blinky.c

Compilieren

Zunächst wird die C-Dateie übersetzt. Der Übersetzungsvorgang wird gesteuert durch Kommandozeilen-Parameter (siehe avr-gcc). Die Option

-c
legt fest, daß nur compiliert wird (und nicht gelinkt),
-o name
gibt den Name der Ausgabedatei an. Ohne diese Option heisst die Ausgabedatei immer a.out
-mmcu=atmega8
legt den Controllertyp fest, in dem Beispiel den ATmega8
-g
erzeugt Debug-Infos und
-Os
optimiert auf Codegröße.
> avr-gcc blinky.c -c -o blinky.o -Os -g -mmcu=atmega8

Danach ist eine neue Dateien entstanden (*.o)

blinky.c blinky.o

In der Quelle wird der Wert für das OCR1A-Register aus der Taktfrequenz des Controllers (F_CPU) und der Anzahl an Interrupts, die pro Sekunde ausgelöst werden sollen (INTERRUPTS_PER_SECOND), berechnet.

Standardmässig sind AVRs mit dem internen RC-Oszillator mit ca. 1 MHz getaktet. Daher wird F_CPU in blinky.c zu 1000000 definiert:

#define F_CPU 1000000

Dieser Wert hat rein informativen Charakter und bewirkt nicht, daß der Controller mit einer anderen Frequenz läuft! Das geht über einen anderen Quarz/Oszillator oder andere Fuse-Einstellungen.

Hat man den AVR mit einem anderen Takt laufen, dann gibt man diesen einfach in der Kommandozeile an, z.B. für 8 MHz. Dies setzt den Define für F_CPU auf 8000000

> avr-gcc ... -DF_CPU=8000000

Linken

Die erzeugten Objek-Datei wird nun zusammengebunden, um die Ausgabedatei (*.elf) zu erhalten:

> avr-gcc blinky.o -o blinky.elf -mmcu=atmega8

erzeugt die ausführbare Datei (*.elf), die noch zusätzliche Informationen wie Debug-Infos etc. beinhaltet mit dem Namen blinky.elf:

blinky.c blinky.elf blinky.o

Umwandeln nach hex

Code und Daten

Viele Progger wollen die zu ladende Datei im Intel-hex-Format (*.hex bzw. *.ihex). Dazu gibt man an

> avr-objcopy -j .text -j .data -O ihex blinky.elf blinky.hex

Damit enthält die hex-Datei die Sections .text (Programm) und .data (Daten). Das Verzeichnis beinhaltet jetzt

blinky.c blinky.elf blinky.hex blinky.o

EEPROM

Ein hex-File, das den Inhalt des EEPROMs wiederspiegelt, erhält man mit

> avr-objcopy -j .eeprom --change-section-lma .eeprom=0 -O ihex blinky.elf blinky_eeprom.hex

Für das Beispiel ist das EEPROM-File blinky_eeprom.hex leer, da wir keine Daten ins EEPROM gelegt haben.

Listfile erstellen

Falls man ein Listfile haben möchte, dann geht das mit

> avr-objdump -h -S -j .text -j .data blinky.elf > blinky.lst

Das Listfile ist eine Textdatei, die alle Assembler-Befehle auflistet, wie sie letztendlich auf den Controller geladen werden.

avr-objdump gibt seine Ausgabe auf das Terminal aus. Diese Ausgabe wird mit '>' in die Datei blinky.lst umgeleitet. Hier ein Ausschnitt aus dem Listfile:

00000072 <wait_10ms>:

// //////////////////////////////////////////////////////////////////////
// Wartet etwa t*10 ms.
// timer_10ms wird alle 10ms in der Timer1-ISR erniedrigt.
// Weil es bis zum nächsten IRQ nicht länger als 10ms dauert,
// wartet diese Funktion zwischen (t-1)*10 ms und t*10 ms.
void wait_10ms (const uint8_t t)
{
    timer_10ms = t;
  72:	80 93 61 00 	sts	0x0061, r24
    while (timer_10ms);
  76:	80 91 61 00 	lds	r24, 0x0061
  7a:	88 23       	and	r24, r24
  7c:	e1 f7       	brne	.-8      	; 0x76 <wait_10ms+0x4>
  7e:	08 95       	ret

Links stehen die Adressen, dann die Maschinencodes der Befehle, danach die Maschinencodes in Assembler-Darstellung. Ganz rechts nach dem Kommentarzeichen ';' stehen die Dezimalcodes von Konstanten (z.B. 24 für die 0x18 an Adresse 74) oder die Zieladressen von Sprüngen, wie bei dem brcs-Befehl an Adresse 6e, der gegebenenfalls 12 Bytes überspringt und dann an Adresse 7c landet.

Mapfile erstellen

Ein Mapfile gibt Auskunft darüber, an welcher Adresse Code und Objekte landen. Erstellt wird das Mapfile während des Linkens, indem avr-gcc ein Option an den Linker weiterreicht, die diesem zum Erstellen eines solchen Files veranlasst:

> avr-gcc blinky.o -o blinky.elf ... -Wl,-Map,blinky.map

Dadurch entsteht das Mapfile blinky.map.

Die Größe ermitteln

Die Größe der erhaltenen Objekte/Files können mit avr-size ausgegeben werden.

> avr-size -x blinky.o

druckt aus:

  text    data     bss     dec     hex filename
  0x7c     0x0     0x2     126      7e blinky.o

Das sind die Größen der einzelnen Sections. Für das Flash relevant ist die Größe von .text (Code) + .data (initialisierte Daten), für das SRAM relevent ist .data (initialisierte Daten) + .bss (null-initialisierte Daten).

Im Flash werden also 126+0=126 Bytes belegt, und im SRAM 0+2=2 Bytes.

Die Gesamtgrösse ergibt sich jedoch erst aus dem elf-File, denn auch die Vektortabelle und der Startup-Code belegen Platz:

> avr-size -x -A blinky.elf

druckt aus:

blinky.elf  :
section            size       addr
.text              0xd8        0x0
.data               0x0   0x800060
.bss                0x2   0x800060
.noinit             0x0   0x800062
.eeprom             0x0   0x810000
.stab             0x36c        0x0
.stabstr           0x84        0x0
.debug_aranges     0x14        0x0
.debug_pubnames    0x48        0x0
.debug_info        0xfc        0x0
.debug_abbrev      0xa2        0x0
.debug_line       0x101        0x0
.debug_str         0xa6        0x0
Total             0x86b

Im Flash werden somit 0xda+0=218 Bytes belegt, also 92 Bytes mehr als das Object benötigt; davon entfallen z.B. schon 38 Bytes auf die Vektortabelle des ATmega8, die 2*19 Bytes groß ist.

Die Größen einzelner Funktionen lassen sich anzeigen mit

> avr-nm --size-sort -S blinky.elf

was nach Größe sortiert ausdruckt:

00800060 00000001 b interrupt_num_10ms.0
00800061 00000001 b timer_10ms
00000072 0000000e T wait_10ms
0000005c 00000016 T timer1_init
000000bc 0000001c T main
00000080 0000003c T __vector_6

Quellcode

Der Quellcode ist für die Version 3.x von avr-gcc. In der 4er-Version gab es tiefgreifende interne Änderungen im Compiler; er ist noch instabil und kann momentan noch nicht für den Produktiv-Einsatz empfohlen werden (Stand 02/2005).

#include <avr/io.h>
#include <avr/interrupt.h>

// Geblinkt wird PortB.1 (push-pull)
// Eine LED in Reihe mit einem Vorwiderstand zwischen
// PortB.1 und GND anschliessen.
#define PAD_LED  1
#define PORT_LED PORTB
#define DDR_LED  DDRB

// Der MCU-Takt. Wird gebraucht, um Timer1 mit den richtigen
// Werten zu initialisieren. Voreinstellung ist 1MHz.
// (Werkseinstellung für AVRs mit internem Oszillator).
// ! Der Wert von F_CPU hat rein informativen Character für
// ! die korrekte Codeerzeugung im Programm!
// ! Um die Taktrate zu ändern müssen die Fuses des Controllers
// ! und/oder Quarz/Resonator/RC-Glied/Oszillator
// ! angepasst werden!
#define F_CPU    1000000

// So viele IRQs werden jede Sekunde ausgelöst.
// Für optimale Genauigkeit muss
// IRQS_PER_SECOND ein Teiler von F_CPU sein
// und IRQS_PER_SECOND ein Vielfaches von 100.
// Ausserdem muss gelten F_CPU / IRQS_PER_SECOND <= 65536
#define IRQS_PER_SECOND   2000 /* 500 µs */

// Anzahl IRQs pro 10 Millisekunden
#define IRQS_PER_10MS     (IRQS_PER_SECOND / 100)

// Gültigkeitsprüfung.
// Bei ungeeigneten Werten gibt es einen Compilerfehler
#if (F_CPU/IRQS_PER_SECOND > 65536) || (IRQS_PER_10MS < 1) || (IRQS_PER_10MS > 255)
#   error Diese Werte fuer F_CPU und IRQS_PER_SECOND
#   error sind ausserhalb des gueltigen Bereichs!
#endif

// Compiler-Warnung falls die Genauigkeit nicht optimal ist.
// Wenn das nervt für deine Werte, einfach löschen :-)
#if (F_CPU % IRQS_PER_SECOND != 0) || (IRQS_PER_SECOND % 100 != 0)
#   warning Das Programm arbeitet nicht mit optimaler Genauigkeit.
#endif

// Prototypen
void wait_10ms (const uint8_t);
void timer1_init();

// Zähler-Variable. Wird in der ISR erniedrigt und in wait_10ms benutzt.
static volatile uint8_t timer_10ms;

// //////////////////////////////////////////////////////////////////////
// Implementierungen der Funktionen
// //////////////////////////////////////////////////////////////////////

// //////////////////////////////////////////////////////////////////////
// Timer1 so initialisieren, daß er IRQS_PER_SECOND 
// IRQs pro Sekunde erzeugt.
void timer1_init()
{
    // Timer1: keine PWM
    TCCR1A = 0;

    // Timer1 ist Zähler: Clear Timer on Compare Match (CTC, Mode #4)
    // Timer1 läuft mit vollem MCU-Takt: Prescale = 1
#if defined (__AVR_AT90S2313__) || defined (__AVR_AT90S8515__) || defined (__AVR_AT90S8535__)
    TCCR1B = (1 << CTC1)  | (1 << CS10);
#elif (__AVR_ARCH__==4) || (__AVR_ARCH__==5) || defined (__AVR_ATtiny2313__)
    TCCR1B = (1 << WGM12) | (1 << CS10);
#else
#error Keine Ahnung, wie Timer1 fuer diesen Controller zu initialisieren ist!
#endif

    // OutputCompare für gewünschte Timer1 Frequenz
    // TCNT1 zählt immer 0...OCR1A, 0...OCR1A, ... 
    // Beim überlauf OCR1A -> OCR1A+1 wird TCNT1=0 gesetzt und im nächsten
    // MCU-Takt eine IRQ erzeugt.
    OCR1A = (unsigned short) ((unsigned long) F_CPU / IRQS_PER_SECOND-1);

    // OutputCompareA-Interrupt für Timer1 aktivieren
#if defined (__AVR_ATmega169__) || defined (__AVR_ATmega48__) || defined (__AVR_ATmega88__) || defined (__AVR_ATmega168__)
    TIMSK1 |= (1 << OCIE1A);
#else
    TIMSK  |= (1 << OCIE1A);
#endif
}

// //////////////////////////////////////////////////////////////////////
// Wartet etwa t*10 ms. 
// timer_10ms wird alle 10ms in der Timer1-ISR erniedrigt. 
// Weil es bis zum nächsten IRQ nicht länger als 10ms dauert,
// wartet diese Funktion zwischen (t-1)*10 ms und t*10 ms.
void wait_10ms (const uint8_t t)
{
    timer_10ms = t;
    while (timer_10ms);
}

// //////////////////////////////////////////////////////////////////////
// Die Interrupt Service Routine (ISR).
// In interrupt_num_10ms werden die IRQs gezählt.
// Sind IRQS_PER_SECOND Interrups geschehen, 
// dann sind 10 ms vergangen.
SIGNAL (SIG_OUTPUT_COMPARE1A)
{
    static uint8_t interrupt_num_10ms;

    // interrupt_num_10ms erhöhen und mit Maximalwert vergleichen
    if (++interrupt_num_10ms == IRQS_PER_10MS)
    {
        // 10 Milli-Sekunden sind vorbei
        // interrupt_num_10ms zurücksetzen
        interrupt_num_10ms = 0;

        // Alle 10ms wird timer_10ms erniedrigt, falls es nicht schon 0 ist.
        // Wird verwendet in wait_10ms
        if (timer_10ms != 0)
            timer_10ms--;
    }
}

// //////////////////////////////////////////////////////////////////////
// Das Hauptprogramm: Startpunkt 
int main()
{
    // LED-Port auf OUT
    DDR_LED  |= (1 << PAD_LED);

    // Timer1 initialisieren
    timer1_init();

    // Interrupts aktivieren
    sei();

    // Endlosschleife
    // Die LED ist jeweils 1 Sekunde an und 1 Sekund aus,
    // blinkt also mit einer Frequenz von 0.5 Hz
    while (1)
    {
        // LED an
        PORT_LED |= (1 << PAD_LED);

        // 1 Sekunde warten
        wait_10ms (100);

        // LED aus
        PORT_LED &= ~(1 << PAD_LED);

        // 1 Sekunde warten
        wait_10ms (100);
    }

    // main braucht keinen return-Wert, weil wir nie hier hin kommen
}


Spin-off

Eine LED blinken zu lassen könnte auch wesentlich einfacher implementert werden, also z.B. ohne Funktionsaufrufe oder Interrupt-Programmierung.

Neben der eigentlichen Aufgabe "LED blinken lassen" kann man an dem Code aber noch andere Dinge lernen:

  • Programmierung eines Interrupts
  • Initialisierung von Timer1 als Zähler mit "Clear Timer on Compare Match"
  • Bedingte Codeübersetzung/Controllerunterscheidung mit #ifdef (in timer1_init)
  • Abchecken der Güligkeit von Defines durch den Präprozessor

Siehe auch


LiFePO4 Speicher Test