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Version vom 14. Dezember 2008, 20:15 Uhr von Williwilli (Diskussion | Beiträge) (...ein paar Schreibfehler...)

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Rasenmaehroboter fuer schwierige und grosse Gaerten im Test

Im RN-Forum taucht immer wieder die Frage auf: "Ich will anfangen, was brauche ich?" Daher von mir hier eine kleine Aufstellung immer wieder benötigter Teile. Wenn möglich, füge ich die Reichelt-Bestellnummer an.


Teuer?

Wer sich zu Beginn für einen kompletten Bausatz (z.B. für den ASURO ARX-03, ca. 50€) entschieden hat, braucht sich vorerst keine weiteren Gedanken über Bauteile zu machen. In den Bausätzen ist alles drin. Das unten aufgeführte Werkzeug sollte jedoch vorhanden sein.
Zuzüglich zum Preis für einen verwendeten Bausatz ist, vorsichtig geschätzt, eine Grundausstattung für ca. 100 Euro zu erhalten. Für jeden mit Interesse erschwinglich, und damit kann man schon einige Schaltungen und Experimente durchführen.
Ohne einen solchen Bausatz müssen noch die Kosten für Programmiersprache und Compiler (sofern nicht kostenlos erhältlich; BASCOM Vollversion ca. 90 €) sowie für ein geeignetes Programmierkabel (15 - 40€) addiert werden. Immer noch machbar.


Werkzeuge und Meßgeräte

  • Lötkolben oder Lötstation: Für den Anfang ist ein Feinlötkolben mit etwa 25 W (z.B. von Weller SP 25L, ca. 15€) und etwas Lötzinn (etwa LÖTZINN 100GR) vollkommen ausreichend. Bei niedrigerer Leistung dauert das Löten von dicken Anschlüssen (z.B. Potis oder Anschlußklemmen) zu lange; höhere Leistung "brät" gelegentlich die ICs. Wer sicher ist, daß er dieses Hobby länger betreiben wird, sollte sich eine Lötstation mit Temperaturregelung zulegen. So lassen sich SMDs bei 240°C und normale Bauteile bei 320°C löten, zum Entlöten können 400°C eingestellt werden (no-Name ab 12€, gute Geräte von Weller oder Ersa ab 100€, z.B. Ersa RDS 80).
  • Meßgeräte: Wer viel mißt, mißt Mist; aber wer nichts mißt, weiß nichts... Ein einfaches Multimeter ist völlig ausreichend (wer's nicht glaubt, sollte sich mal mit Fehlerrechnung beschäftigen). Meine Empfehlung ist das PEAKTECH 2010 (ca. 25€), ausreichend genau und mit zusätzlichen Meßbereichen für Widerstände, Kondensatoren und Spulen.
  • Werkzeug: Verschiedene Schraubendreher und ein stabiles Bastelmesser sind Pflicht. Ich empfehle zusätzlich eine spitze, aber stabile Pinzette. Wer möchte, kann sich noch eine Mini-Bohrmaschine (PROXXON, Dremel o.a.) sowie dazu passend Trennscheiben, Fräser sowie einige feine Bohrer (0,7 bis 3mm) zulegen.


Platinenmaterial

Wer keinen Bausatz sein Eigen nennt, muß seine Bauteile irgendwo draufpacken...

  • Experimentierplatine: Steckplatinen mit Klemmkontakten für die Bauteile (je nach Größe 5 - 15€, z.B.: STECKBOARD 3K5V). Vorteil: Schneller Aufbau sowie schnelle Veränderung einer Schaltung, Wiederverwendung aller Bauteile. Nachteil: Wackelkontakte jederzeit möglich.
  • Loch- und Streifenrasterplatine: Platinen zum Einlöten der Bauteile (z.B.: H25PR160 oder H25SR160, ca. 1,50€). Verbindungen müssen lötseitig geschaffen und/oder getrennt werden. Nachteil: Wiederverwendung nur bei gesockelten Bauteilen.
  • Laborplatine: Streifenrasterplatine mit speziellem Layout (u.a. UP 922HP, ca. 3€). Geeignet auch für ICs mit speziellem Pin-Layout, wie. z.B. dem L298.

Vom Layouten eigener Platinen mittels geeigneter Software und deren Herstellung (Belichten, Ätzen etc.) möchte ich Anfängern dringend abraten! Der zu betreibende Aufwand steht dabei in keinerlei Verhältnis zum erzielenden Nutzen.


Spannungsversorgung

Zu Anfang reicht ein stabilisiertes Kleinnetzteil mit einstellbaren Spannungsstufen (z.B.: SNT 2500, ca 12€) aus, dazu einen Batteriehalter für 4 AA-Akkus (HALTER 4XUM3-QDK). Wenn für weitere Arbeiten jedoch die Versorgung mit dem Steckernetzteil oder mit Batterien nicht mehr ausreicht, ist Selbstbau angesagt ... selbst einfachste und billigste Labornetzgeräte sprengen mit Preisen jenseits 100€ schnell das Budget.


Elektronische Kleinteile

  • Widerstände: Für die meisten Verwendungszwecke reichen Kohleschichtwiderstände mit 10% Toleranz aus. Die am häufigsten verwendeten Werte (in Ohm) sind 100, 220, 470, 1k, 2.2k, 4.7k, 10k, 33k (z.B.: 1/4W 470). Bei den Metallschichtwiderständen mit 1% Toleranz sind die Werte 1k, 10k, 33k (z.B.: METALL 1,0k) oft zu finden.
  • Potentiometer: 5k ist ein häufiger Wert, 10k kommen ebenfalls öfter vor (z.B.: P4M-LIN 5K oder PT 6-L 5K).
  • Kondensatoren: Die meist verwendeten Keramikkondensatoren sind die Werte zu 47 und 100nF (als KERKO 100N oder Z5U-5 100N). Bei den normalen Elkos ist der Wert zu 100 uF (RAD100/16)am gebräuchlichsten.
    Gelegentlich sind auch Tantal-Elko mit Werten zu 1 und 4.7uF (TANTAL 1/16 und TANTAL 4,7/16) zu finden.
  • Dioden: 1N4007 und 1N4148 sind immer wieder zu findende Universaldioden. BVY27/200 oder SB560 sind oft als schnelle Freilaufdioden sowie in Motorschaltungen vorhanden. An Z-Dioden ist die Variante 5V1,0.33W am häufigsten.
  • LED: Farbe (rot/gelb/grün/blau/weiß) und Größe (3 oder 5mm) nach Laune des Anwenders(z.B. LED 3MM RT, LED 5MM ST GN). Oft sind auch Low-Current-Versionen zu finden (z.B. LED 3MM 2MA RT, LED 5MM 2MA GN), die dann jedoch ggf. einen größeren Vorwiderstand benötigen. Statt der Low-Current-LEDs kann man auch die superhelle Version (z.B. SLH 36 GN) nehmen. Sie sind bei 2 mA genauso hell, gehen aber auch bei 20 mA noch nicht kaputt.
  • Transistoren: Der bipolare Klassiker BC237A hat im BC547A einen modernen Nachfolger. Der MosFET BUZ11 (als Ersatz IRL3803) ist ebenfalls häufig in Schaltungen zu finden.
  • Spannungsregler: Der Festspannungsregler uA7805 sollte in keiner Bastelkiste fehlen.
  • ICs: Auf jeden Fall würde ich einen Ersatz des verwendeten uC auf Lager haben, man kann ja nie wissen ... Gern verwendet werden zudem der RS232-Treiber MAX232CPE, der Timer NE555 sowie die für Motorendstufen verwendeten L293D, L297 und L298. Auch ein einfacher Operationsverstärker wie der LM358 kann von Interesse sein.
  • Sonstiges: Sockel für alle verwendeten ICs (GS 8, GS 14, ...).


... und dann?

Dann ... von wenigen Cent für eine Infrarotdiode oder einen Fototransistor, von 5 Euro für einen billigen Micro-Servo bis hin zu mehreren hundert Euro für ein GPS-Modul oder einen Hochleistungs-Getriebemotor ist vieles möglich. Große Solarpanel sind nicht billig, und vielleicht kommt eines Tages sogar die sich in Erprobung befindliche Nuklearbatterie ...

Dann ... Doppelspannungs-Labornetzteil, Oszilloskop, Funktionsgenerator, Frequenzzähler ... so hart es klingt: Dann ist es kein Hobby mehr für 13-jährige-"Ich würd' mal gerne"-Schüler, sondern für Elektroniker in Ausbildung, Studium und Beruf ... oder für gestandene Elektronik-Bastler mit verständnisvoller Familie ...


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--Williwilli 09:39, 11. Dez 2008 (CET)


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